10'000 Franken für Schimpfwort Nutte

Erstinstanzlich war die Klage der Angestellten noch abgewiesen worden. Das Kantonsgericht liess dann aber keinen Zweifel mehr offen, dass verbale Entgleisungen wie "Schlampe", "dreckige Nutte" eine sexuelle Belästigung im Sinne des Gleichstellungsgesetzes darstellen würden.

Auf Beschwerde des Bistro-Betreibers hat das Bundesgericht dieses Urteil bestätigt. Der Betreiber hatte argumentiert, die Äusserungen seines Geschäftsführers hätten sich gegen Angestellte und Kunden gleichermassen gerichtet, egal ob Männer oder Frauen.

Freude bei Gewerkschaft

Dem hielt das Bundesgericht entgegen, dass die regelmässigen Ausfälle von der Kellnerin als ein schwerer Angriff auf die Würde der Frau seien verstanden worden. Sie habe denn auch gesundheitliche Probleme bekommen.

Freude über das Urteil zeigte die Gewerkschaft unia. Belästigungen dieser Art seien im Gastgewerbe häufig, meinte Gewerkschaftssekretärin Marie-France Perroud. Der Entschied zeige, dass solche Äusserungen in jedem Fall untolerierbar seien, ob sie nun in einem Restaurant oder in einem Büro gemacht würden. (Urteil 4C.187/2000 vom 6. April 2001)

(bb/sda)