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Störrisches Verhalten der Schweiz
10 Milliarden Dollar für Holocaust-Opfer
publiziert: Freitag, 19. Jan 2001 / 06:58 Uhr
New York - Der Schweizer Bankenvergleich hat den Weg für Zahlungen anderer Länder an Holocaust-Opfer geebnet. Das sagte Alan Hevesi, Finanzkontrolleur der Stadt New York nach einer Sitzung amerikanischer Finanzprüfer über Zahlungen an Holocaust-Opfer.
Insgesamt stehen nun rund 10 Milliarden Dollar für Überlebende
oder Nachkommen von Opfern zur Verfügung. Hevesi steht einem
Komitee vor, das aus 900 Finanzprüfern der USA besteht und so Druck
auf einzelne Staaten machen kann.
Hevesi hielt aber auch fest, dass die Schweiz sich störrisch verhalten habe und erst nach Drohungen mit Sanktionen eingelenkt habe. Nach Angaben von Elan Steinberg, Exekutivdirektor des World Jewish Congress (WJC) setzen sich die 10 Milliarden Dollar für Holocaust-Opfer folgendermassen zusammen: Deutschland wird insgesamt 5 Milliarden aufbringen, 1,6 Milliarden stehen aus der Schweiz zur Verfügung, rund eine Milliarde bezahlt Österreich.
Gelder aus Frankreich und den Niederlanden ergeben gemeinsam ebenfalls eine Milliarde. Mehrere hundert Millionen kommen aus geraubten Kunstschätzen. 60 Millionen sind sichergestelltes Nazigold, weitere 60 Millionen fliessen aus Norwegen mit ein und 30 Millionen zahlen die Briten.
Die Summe aus der Schweiz setzt sich zusammen aus den 1,25 Milliarden des Bankenvergleichs und Geldern der Solidaritätsstiftung. Eine weitere halbe Milliarde wird aus Klagen gegen europäische Versicherungen erwartet, die derzeit von der Eagleburger Kommission geprüft werden.
Der Eagleburger Kommission gehören auch die Zürich und Winterthur Versicherungen an. Sie sollen nach Angaben von Neal Sher, Vorsitzender der Kommission zu Klagen gegen Versicherungen aus der Nazizeit, in ein globales Abkommen eingebunden werden. Dieses Abkommen ist bisher noch nicht zustande gekommen.
Bei einer Anhörung am Freitag im Bundesbezirksgericht von New York wird Alan Hevesi verlangen, dass die Schweizer Banken der Kommision für Holocaust-Entschädigungen alle 4.1 Millionen Konten aus der Nazi-Zeit zugänglich machen. Diese Zahl hat das Volcker- Komitee nach eingehender Untersuchung der Schweizer Banken ermittelt. Als Kompromisslösung haben die UBS und die Credit Suisse eingewilligt, ihre 2,1 Millionen Konten aus fraglicher Zeit einsichtig zu machen. Die Banken wollen bis 31. Januar eine neue Liste mit 26 000 Namen veröffentlichen.
Das Komitee um Hevesi hat nach eigenen Angaben schon viel Arbeit geleistet, aber nach wie vor «einen weiten Weg zu gehen». Sorgen macht Hevesi, dass mit dem Regierungswechsel in den USA auch Staatsuntersekretaer Stuart Eizenstat nicht mehr im Amt ist. Hevesi bittet George W. Bush nach jemandem mit Eizenstats Erfahrung und Expertise zu suchen.
Hevesi hielt aber auch fest, dass die Schweiz sich störrisch verhalten habe und erst nach Drohungen mit Sanktionen eingelenkt habe. Nach Angaben von Elan Steinberg, Exekutivdirektor des World Jewish Congress (WJC) setzen sich die 10 Milliarden Dollar für Holocaust-Opfer folgendermassen zusammen: Deutschland wird insgesamt 5 Milliarden aufbringen, 1,6 Milliarden stehen aus der Schweiz zur Verfügung, rund eine Milliarde bezahlt Österreich.
Gelder aus Frankreich und den Niederlanden ergeben gemeinsam ebenfalls eine Milliarde. Mehrere hundert Millionen kommen aus geraubten Kunstschätzen. 60 Millionen sind sichergestelltes Nazigold, weitere 60 Millionen fliessen aus Norwegen mit ein und 30 Millionen zahlen die Briten.
Die Summe aus der Schweiz setzt sich zusammen aus den 1,25 Milliarden des Bankenvergleichs und Geldern der Solidaritätsstiftung. Eine weitere halbe Milliarde wird aus Klagen gegen europäische Versicherungen erwartet, die derzeit von der Eagleburger Kommission geprüft werden.
Der Eagleburger Kommission gehören auch die Zürich und Winterthur Versicherungen an. Sie sollen nach Angaben von Neal Sher, Vorsitzender der Kommission zu Klagen gegen Versicherungen aus der Nazizeit, in ein globales Abkommen eingebunden werden. Dieses Abkommen ist bisher noch nicht zustande gekommen.
Bei einer Anhörung am Freitag im Bundesbezirksgericht von New York wird Alan Hevesi verlangen, dass die Schweizer Banken der Kommision für Holocaust-Entschädigungen alle 4.1 Millionen Konten aus der Nazi-Zeit zugänglich machen. Diese Zahl hat das Volcker- Komitee nach eingehender Untersuchung der Schweizer Banken ermittelt. Als Kompromisslösung haben die UBS und die Credit Suisse eingewilligt, ihre 2,1 Millionen Konten aus fraglicher Zeit einsichtig zu machen. Die Banken wollen bis 31. Januar eine neue Liste mit 26 000 Namen veröffentlichen.
Das Komitee um Hevesi hat nach eigenen Angaben schon viel Arbeit geleistet, aber nach wie vor «einen weiten Weg zu gehen». Sorgen macht Hevesi, dass mit dem Regierungswechsel in den USA auch Staatsuntersekretaer Stuart Eizenstat nicht mehr im Amt ist. Hevesi bittet George W. Bush nach jemandem mit Eizenstats Erfahrung und Expertise zu suchen.
(sda)
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