100 000 Spanier demonstrieren gegen ETA

Sie verlangten von der Justiz, dem Verurteilten keine Hafterleichterungen zu gewähren, damit er seine Strafe in vollem Umfang verbüssen müsse.

An der Kundgebung, zu der die Vereinigung der Terrorismusopfer (AVT) aufgerufen hatte, nahmen auch führende Politiker der konservativen Volkspartei (PP) teil.

Die sozialistische Regierung erklärte, es sei «verantwortungslos», die Urteile der Gerichte öffentlich in Zweifel zu ziehen. Sie muss demnächst entscheiden, ob der ETA-Terrorist Iñaki Ignacio de Juana Chaos nach 20-jähriger Haft auf Bewährung freigelassen wird.

Hungerstreik nach zweiter Haftstrafe

Der 51-Jährige hatte nach der Verbüssung seiner Strafe für den Tod von 25 Menschen eine zweite Haftstrafe wegen terroristischer Bedrohung erhalten. Das Strafmass war in erster Instanz auf zwölf Jahre festgesetzt worden.

Der Oberste Gerichtshof setzte die Strafe auf ein Viertel herunter, so dass der ETA-Terrorist bald freigelassen werden könnte. De Juana befindet sich seit mehr als drei Monaten in einem Hungerstreik, mit dem er seine Freilassung erzwingen will.

In der baskischen Industriemetropole Bilbao wurde der Sprecher der verbotenen Separatistenpartei Batasuna, Joseba Permach, bei einer illegalen Kundgebung vorübergehend festgenommen. Permach kam noch am Samstagabend wieder frei.

Die Polizei hatte die Demonstration von etwa 3000 Batasuna-Anhängern aufgelöst. Dabei setzten die Beamten Gummigeschosse und Schlagstöcke ein.

(bert/sda)