13 Jahre Zuchthaus für vorsätzliche Tötung einer Prostituierten

Das Gericht entschied sich in seinem Urteil für einen Mittelweg zwischen Anklage und Verteidigung. Der Staatsanwalt hatte die Tat vom August 2002 in Egliswil als Mord qualifiziert und für den Angeklagten eine Zuchthausstrafe von 16 Jahren gefordert.

Der Verteidiger plädierte auf Totschlag und beantragte 7 Jahre Zuchthaus. Für die heftige Gemütsbewegung, in der sich sein Mandant in der verhängnisvollen Nacht befunden habe und die daraus folgende Entwicklung könne er nicht verantwortlich gemacht werden.

Am Abend des 20. August hatte sich der Angeklagte kurz vor Mitternacht entschlossen, die Frau, in die er sich nach eigenen Angaben verliebt hatte, an deren Wohnort aufzusuchen.

In Egliswil angekommen, lockte er die Frau ins Freie, um angeblich ein klärendes Gespräch zu führen. Weil die Frau den abseits des Lichtkegels stehenden Mann nicht erkennen konnte, wollte sie sich wieder ins Haus begeben. Als sie dem Täter den Rücken zudrehte, stach dieser zu.

Das Gericht gelangte einhellig zum Schluss, dass die Tat an der obersten Grenze einer vorsätzlichen Tötung und hart an der Grenze zu Mord anzusiedlen sei. Als strafmindernd anerkannte es eine maximal in mittlerem Grade verminderte Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten zur Tatzeit.

Der Beschuldigte sei heimtückisch und brutal gegen sein Opfer vorgegangen, stellte die Vizepräsidentin des Bezirksgerichtes bei der Urteilseröffnung fest. Er habe die Frau regelrecht niedergemetzelt. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass der Täter insgesamt 31 mal auf das Opfer eingestochen hatte.

Der Angeklagte gab an, in vollem Bewusstsein gehandelt zu haben. Heute bereue er zutiefst, was er getan habe. Als er zum Tatort gekommen sei, habe er zunächst die Frau nur mit dem Messer bedrohen wollen. Als sich diese jedoch abgewendet habe, sei eine grosse Wut über ihn gekommen und er habe zugestochen.

(pt/sda)