150'000 Unterschriften gegen Offroader

publiziert: Montag, 25. Aug 2008 / 12:25 Uhr / aktualisiert: Montag, 25. Aug 2008 / 18:39 Uhr

Bern - Zu Fuss und auf kleinen bis mittelgrossen Rädern haben die Jungen Grünen am Montagvormittag in Bern 150'000 Unterschriften für die «Initiative für menschenfreundlichere Fahrzeuge» eingereicht.

Die Initiative will gefährliche Stossstangen verbieten.
Die Initiative will gefährliche Stossstangen verbieten.
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Wegen beschränkter finanzieller Mittel seien nur 120 000 Unterschriften beglaubigt worden, sagte Nationalrat Bastien Girod (Grüne/ZH) auf dem Berner Waisenhausplatz. «Wir haben (mit der Initiative) geschafft, was ich nicht für möglich gehalten hätte.»

Rund 60 zum Teil mit grünen Fahnen, Transparenten und Kartonschildern bestückte Initianten und Helfer nahmen an der Übergabe teil. Unter ihnen waren auch auch der Waadtländer Nationalrat Christian van Singer (Grüne) sowie die Berner Nationalrätin und Präsidentin des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS), Franziska Teuscher (Grüne).

Mit Rollerblades, Elektroleichtmobilen, Fahrrädern, aber auch mit zwei benzinbetriebenen Autos demonstrierten sie Alternativen zu 4x4-Fahrzeugen.

Unterstützt werden die Jungen Grünen neben dem VCS auch vom Verein für menschenfreundliche Fahrzeuge, den Grünen Schweiz, Pro Velo und Fussverkehr Schweiz, Greenpeace und WWF.

Für Umwelt und Sicherheit

Slogans wie «Ich lasse mich nicht zerquetschen» und «100 Liter auf 100 km sind genug» machten die Forderungen der Initiative deutlich: Der Bund soll Vorschriften zur Reduktion der Unfallfolgen und der Umweltbelastung durch Personenwagen erlassen.

Motorfahrzeuge mit «übermässigem» Ausstoss schädlicher Emissionen wären künftig nicht mehr zugelassen. Dabei werden in erster Linie die grossen und starken Geländefahrzeuge ins Visier genommen, die so genannten Offroader.

Ausnahmen möglich

Verbieten will die Initiative auch Motorfahrzeuge, die Velofahrer, Fussgänger oder andere Verkehrsteilnehmer übermässig gefährden. Der Bundesrat soll für die einzelnen Fahrzeugkategorien Grenzwerte und Vorschriften erlassen und diese regelmässig dem neuesten Stand anpassen.

Bereits zugelassene Fahrzeuge der vom Verbot betroffenen Kategorien dürften weiterhin verkehren. Für Personenwagen soll aber eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h gelten. Überdies könnte der Bundesrat weiterhin Offroader und ähnliche Autos zulassen, wo diese für bestimmte Einsatzzwecke unabdingbar sind.

Geballter Widerstand

Der Automobil Club der Schweiz (ACS) wie auch die Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure (auto-schweiz) lehnen das Begehren kategorisch ab. Bei der Initiative handle es sich um eine «Mogelpackung». Die Initiative richte sich nur vordergründig gegen Offroader. Mit der Umsetzung der Initiative würden aber über 600 andere Modelle vom Markt verschwinden, ist der ACS überzeugt.

Der Touring Club Schweiz (TCS) kritisiert, die Initiative wolle die Schweiz zum einem «wirtschaftlichen Alleingang zwingen». Damit würden weder das weltweite Klimaproblem gelöst noch die Verkehrssicherheit verbessert.

Bevölkerung und Wirtschaft liessen sich ihre Mobilität «weder vorschreiben noch rationieren», schreibt der Verband strasseschweiz. Wie auch der ACS hat will der Verband die Initiative im Komitee der Automobilwirtschaft bekämpfen.

Ebenfalls ihren Kampf gegen die Initiative angekündigt hatten diesen Monat bereits das Komitee Pro-Automobil von alt Nationalrat Jürg Scherrer (Freiheitspartei/Auto-Partei) und die Westschweizer Vereinigung PRO 4x4.CH.

(ht/sda)

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Den Initiativtext in der Presse gefunden ..
25. August 2008, 17:36, NZZ Online

Das Volk kann über Offroader abstimmen

Die Jungen Grünen reichen 150'000 Unterschriften ein – 120'000 davon sind beglaubigt

Die nötigen Unterschriften sind zusammen. (Bild: Reuters)
Die Jungen Grünen haben am Montag ihre Volksinitiative gegen Offroader eingereicht. Nach Angaben des Initiativkomitees sind 150'000 Unterschriften gesammelt und 120'000 davon beglaubigt worden.

(sda/ap)
Mit der Initiative, die im Rahmen einer «Multimobil-Aktion» bei der Bundeskanzlei deponiert wurde, soll vor allem dem Gebrauch von schweren und verbrauchsstarken Motorfahrzeugen ein Riegel geschoben werden. Sie verlangt dazu eine Ergänzung der Bundesverfassung und Übergangsbestimmungen, mit denen sowohl der zulässige Ausstoss von CO2 und Feinstaubpartikeln wie auch ein Maximalgewicht für die auf den Schweizer Strassen in Zukunft noch zugelassenen Motorfahrzeuge festgelegt werden soll.

Aus «administrativen Gründen» seien nur 120'000 Unterschriften davon beglaubigt, schrieb die Partei in einem Communiqué.

Keine «aggressiven Frontpartien»
Damit könnten bei einer Annahme der Initiative künftig nur noch Fahrzeuge verkehren, die über einen Partikelfilter bei Dieselmotoren verfügen, weniger als 250 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen - was einem Verbrauch von maximal rund elf Litern Benzin pro 100 Kilometer entspricht -, ein Leergewicht von höchstens 2,2 Tonnen aufweisen und schliesslich auch über «keine aggressive Frontpartie» verfügen.

Alle diese Forderungen seien moderat und beträfen «nur die unsinnigsten Fahrzeuge», wie es in einer Mitteilung des Initiativkomitees heisst. Die in den Übergangsbestimmungen verlangten Limiten könnten ohne Probleme von «vernünftigen Offroadern» wie auch von geräumigen und auch kräftigen Autos eingehalten werden.

Ausnahmen weiter möglich
Bereits zugelassene Fahrzeuge der vom Verbot betroffenen Kategorien dürften weiterhin fahren. Für Personenwagen soll aber eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h gelten. Überdies könnte der Bundesrat weiterhin Offroader und ähnliche Autos zulassen, wo diese für bestimmte Einsatzzwecke unabdingbar sind.
Am meisten Unterschriften im Kanton Zürich

Von den gesammelten 150'000 Unterschriften stammte die Hälfte von Privatpersonen und aus den Reihen der jungen Grünen. Der Rest wurde über die Kanäle des Vereins für menschenfreundliche Fahrzeuge, der grünen Mutterpartei sowie des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) und verschiedener anderer Umweltorganisationen wie Greenpeace, WWF oder Pro Velo gesammelt. Aufgeteilt nach Kantonen kamen im Kanton Zürich am meisten Unterschriften zusammen, wie Bastien Girod, Nationalrat der Grünen und treibende Kraft hinter der Initiative, sagte. Für einen erfolgreichen Abstimmungskampf rechnet das Komitee mit einem benötigten Budget von rund einer Million Franken.
nachlesen?
hallo kaktus! meiner information nach stimmt das so nicht ganz. bin allerdings nicht 100% vertraut mit dem genauen initivativtext! aber tempolimit ist in der initiative kein thema betreffend des allgemeinverkehrs. tempo 100 ist nur vorgeschlagen für die grossen schweren fahrzeuge, welche ausnahmebewilligt würden. nicht aber für otto-normalverbraucher mit seinem pw!
dass ausserdem eine gefährliche front generell verboten gehört, ist meiner ansicht nach ausser diskussion. was normale pw's, motorräder, velos oder fussgänger mehr gefährdet (aufgrund bauhöhe, form, etc), dürfte eigentlich rein logisch nicht auf der strasse fahren. wieso solche fahrzeuge heute überhaupt zugelassen sind, ist ja eigentilch schleierhaft oder?
und wer einen offroader fährt... der fährt einen offroader und keinen onroader! also gehört er aufs feld, in den wald oder in die alpen. und wenn dann so ein fahrzeug im abgelegenen dorfteil mal seine runde macht, ausnahmsweise auf der strasse, dann ist dies erstens als ausnahme speziell geregelt und zweitens ein unterschied, als wenn dutzende dieser fahrzeuge von mamis in der schulstrasse bewegt werden, nur um die bewegungsfauleren kids zu fahren. provokativ ich weiss...

aber vielleicht sollte man den genauen initiativtext exakt durchlesen und mit wahren fakten hantieren, bevor wir uns hier den mund wässrig reden...
Nicht realistisch
Das Einreichen einer Initiative ist das gute Recht aller. Nur sollte deren Inhalt realistisch sein. Vor allem zwei Punkte sind nicht nachvollziehbar: Velofahrer sollen von gefährlichen Fahrzeugen geschützt werden. Da müsste man alle zweimotorigen Fahrzeuge verbieten, denn alle stellen eine Gefahr dar. Und wer einen Offroader fährt, der ins Gelände muss (Förster, Feuerwehr etc. – die dürfen Velofaher und Fussgänger gefährden?

Dann noch das mit der Höchstgeschwindigkeit für PW von 100 km/h. Autobahnen wurden gebaut, damit man so schnell wie möglich von A nach B kommt. Auch wer dort 120 km/h fährt, gefährdet weder Velofahrer noch Fussgänger. Die Grünen sollten besser einmal eine Initiative starten, dass Flugtreibstoff versteuert werden muss. Aber die Luftfahrtlobby kann man nicht so einfach schröpfen, wie die Automobilisten.
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