Panne bei Orell-Füssli
1800 Tausendernoten aus Sicherheitsdruckerei gestohlen
publiziert: Dienstag, 1. Okt 2013 / 11:24 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Okt 2013 / 16:06 Uhr
In den letzten zwei Wochen wurden 17 falsche Noten sichergestellt.(Symbolbild)
Zürich - Erstmals in der Geschichte der Schweizer Banknotenproduktion ist die schlimmste aller Pannen passiert: Während des Produktionsprozesses bei Orell Füssli wurden im Oktober 2012 rund 1800 Tausendernoten gestohlen. Aus Rücksicht vor den laufenden Ermittlungen der Bundesanwaltschaft wurde der Fall erst jetzt publik gemacht.
Die unfertigen 1000-Franken-Noten im Wert von insgesamt 1,8 Mio. Fr. seien aus der Sicherheitsdruckerei entwendet worden, bevor sie alle Fertigungsstufen durchlaufen hatten, teilte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Dienstag mit.
Die unfertigen Scheine sind laut der SNB daran zu erkennen, dass sie keine Seriennummern aufweisen oder dass diese nachträglich aufgedruckt worden sind. Zudem könnten auch die eingestanzten Löcher fehlen oder manipuliert worden sein. "Die ungültigen Noten sind auf den ersten Blick nur schwer als solche zu erkennen", schreibt die Nationalbank in ihrem Communiqué.
Wer verdächtige Tausendernoten besitzt, kann diese demnach bei einer Bank oder der Polizei überprüfen lassen und sie gegebenenfalls gegen echte Noten umtauschen. In den vergangenen zwei Wochen wurden nach Angaben der Bundesanwaltschaft bereits 17 solche Noten aus dem Verkehr gezogen worden.
"Wir haben keine Kenntnis von einem ähnlichen Fall in der Vergangenheit", sagte Alexander Rechsteiner, Medienbeauftragter des Bundesamts für Polizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
In London entdeckt
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft versuchten am 4. Oktober 2012 zwei Männer in einer Londoner Wechselstube, falsche Schweizer Tausendernoten in Englische Pfund zu wechseln. Die Londoner Behörden wurden auf den Fall aufmerksam und informierten die Schweizer Falschgeld-Zentrale.
Daraufhin nahm die Bundesanwaltschaft Ermittlungen auf und informierte die SNB und Orell Füssli. Nachprüfungen hätten gezeigt, dass unfertige Noten aus der laufenden Produktion gestohlen worden seien, teilte Orell Füssli am Dienstag mit.
Aus Rücksicht vor den laufenden Ermittlungen der Bundesanwaltschaft sei die Öffentlichkeit nicht früher über den Fall informiert worden, heisst es in den Communiqués von SNB und Orell Füssli.
Insgesamt wurden in London bei den Männern 37 ungültige 1000-Franken-Noten sichergestellt. Die Verdächtigen seien vor Ort verhaftet worden, heisst es in der Stellungnahme der Bundesanwaltschaft. Einer der beiden Männer musste in London bereits für sieben Monate ins Gefängnis.
Eine Dritte Person, ein Bekannter des in London Inhaftierten, wurde Anfang April dieses Jahres in Zürich festgenommen und am 14. Juni wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft laufen weiter.
Hoher Schaden für Orell Füssli
Für die entstandenen Schäden haftet Orell Füssli. Die Zürcher Handels- und Industriegruppe hatte Anfang September bereits angekündigt, dass sie wegen Mängel beim Sicherheitsdruck eine Belastung des Jahresergebnisses um 8 Mio. Fr. erwarte. Der Schaden aus dem Diebstahl sei in diese Gewinnwarnung bereits berücksichtigt, hiess es im Communiqué. Zusätzlich müssen nun die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden.
Die unfertigen Scheine sind laut der SNB daran zu erkennen, dass sie keine Seriennummern aufweisen oder dass diese nachträglich aufgedruckt worden sind. Zudem könnten auch die eingestanzten Löcher fehlen oder manipuliert worden sein. "Die ungültigen Noten sind auf den ersten Blick nur schwer als solche zu erkennen", schreibt die Nationalbank in ihrem Communiqué.
Wer verdächtige Tausendernoten besitzt, kann diese demnach bei einer Bank oder der Polizei überprüfen lassen und sie gegebenenfalls gegen echte Noten umtauschen. In den vergangenen zwei Wochen wurden nach Angaben der Bundesanwaltschaft bereits 17 solche Noten aus dem Verkehr gezogen worden.
"Wir haben keine Kenntnis von einem ähnlichen Fall in der Vergangenheit", sagte Alexander Rechsteiner, Medienbeauftragter des Bundesamts für Polizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
In London entdeckt
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft versuchten am 4. Oktober 2012 zwei Männer in einer Londoner Wechselstube, falsche Schweizer Tausendernoten in Englische Pfund zu wechseln. Die Londoner Behörden wurden auf den Fall aufmerksam und informierten die Schweizer Falschgeld-Zentrale.
Daraufhin nahm die Bundesanwaltschaft Ermittlungen auf und informierte die SNB und Orell Füssli. Nachprüfungen hätten gezeigt, dass unfertige Noten aus der laufenden Produktion gestohlen worden seien, teilte Orell Füssli am Dienstag mit.
Aus Rücksicht vor den laufenden Ermittlungen der Bundesanwaltschaft sei die Öffentlichkeit nicht früher über den Fall informiert worden, heisst es in den Communiqués von SNB und Orell Füssli.
Insgesamt wurden in London bei den Männern 37 ungültige 1000-Franken-Noten sichergestellt. Die Verdächtigen seien vor Ort verhaftet worden, heisst es in der Stellungnahme der Bundesanwaltschaft. Einer der beiden Männer musste in London bereits für sieben Monate ins Gefängnis.
Eine Dritte Person, ein Bekannter des in London Inhaftierten, wurde Anfang April dieses Jahres in Zürich festgenommen und am 14. Juni wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft laufen weiter.
Hoher Schaden für Orell Füssli
Für die entstandenen Schäden haftet Orell Füssli. Die Zürcher Handels- und Industriegruppe hatte Anfang September bereits angekündigt, dass sie wegen Mängel beim Sicherheitsdruck eine Belastung des Jahresergebnisses um 8 Mio. Fr. erwarte. Der Schaden aus dem Diebstahl sei in diese Gewinnwarnung bereits berücksichtigt, hiess es im Communiqué. Zusätzlich müssen nun die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden.
(bert/sda)
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