200 tote Delfine an Frankreichs Atlantikküste angeschwemmt::

200 Delfine durch Schleppnetze getötet

publiziert: Freitag, 18. Feb 2000 / 15:23 Uhr / aktualisiert: Freitag, 18. Feb 2000 / 16:48 Uhr

BORDEAUX - An der französischen Atlantikküste sind in den vergangenen Tagen mehr als 200 verendete Delfine angeschwemmt worden. Die Tiere wiesen erhebliche Verletzungen an Rücken- und Schwanzflossen sowie am Schnabel auf.

Wie das Forschungszentrum für Säugetiere in La Rochelle mitteilte, sind die Tiere vermutlich in die Schleppnetze von Fischern geraten und dabei getötet worden.

Mauern des Todes
Diese «Mauern des Todes», wie sie von Umweltschützern genannt werden, ziehen sich bis zu sechs Kilometer lang durchs Wasser. Delfine, die sich darin verfangen, ertrinken meistens.Colet erklärt, ein Teil der Tiere werde obduziert.

Kein "Selbstmord"
Es sei auszuschließen, dass ihr Tod mit der Havarie des Öltankers «Erika» im Dezember zusammenhänge - aus dem Schiff waren 12.000 Tonnen Öl in den Atlantik geflossen. Auch seien die Delfine nicht vergiftet worden oder hätten kollektiv Selbstmord begangen. Die Verletzungen deuteten auf Tod durch Treibnetz hin.Ab dem 1. Januar 2002 darf in EU-Gewässern nicht mehr mit Treibnetzen gefischt werden.

UN-Moratorium wurde in den Wind geschlagen
Die langen Netze können zur Todesfalle für Meeressäuger, Schildkröten und Vögel werden, wie Umweltschützer seit lange beklagen. Die Vereinten Nationen hatten sich 1992 für ein Treibnetz-Moratorium ausgesprochen, das aber nicht befolgt wurde.

(news.ch)

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