2002 wird ein Pilzjahr - dem Regen-Sommer sei dank

publiziert: Montag, 12. Aug 2002 / 11:15 Uhr

Zürich - Viel Regen und konstant mässige Temperaturen: Der Sommer 2002 ist optimal für die Pilze. In den Schweizer Wäldern spriessen bereits vor der eigentlichen Saison ab September viele verschiedene Arten. Fachleute raten zur Vorsicht beim Sammeln.

Regelmässige Temperaturen um 20 Grad, also nicht zu kalt und nicht zu heiss, sowie regelmässig Regen - dies passt den Pilzen, wie Peter Kaupp, Präsident der Schweizerischen Vereinigung anerkannter Pilzkontrollorgane (VAPKO) und Basler Kontrolleur, erklärt. Bleibe das Wetter wie in den vergangenen Wochen, könnte es ein gutes Pilzjahr werden.

Er habe viele Eierschwämme und Steinpilze gesehen, verschiedene Täubling-Arten und Milchlinge, sagte Kaupp. Zum Essen geeignet seien vor allem Eierschwämme und Sommersteinpilze. Unter den Täublingen habe es vereinzelt essbare. «Noch spriessen vor allem ungeniessbare Pilze», sagt Kaupp.

Auch der gemäss Kaupp «tödlichst giftigste» aller Pilze, der grüne Knollenblätterpilz, ist schon wieder da.
Ob man daran stirbt, ist abhängig von der gegessenen Menge und davon, wieviel Zeit zwischen dem Verzehr und dem Beginn der Therapie verstreicht. Das verabreichte Gegengift verhindere, dass das Gift in die Leberzellen gelangt, erklärt Christine Rauber vom Toxikologischen Informationszentrum (STIZ) in Zürich.

Im vergangenen Jahr starb in der Schweiz niemand durch einen Unfall mit einem giftigen Pilz. Dies könne mit der höheren Aufmerksamkeit der Menschen für gefährliche Pilze zusammenhängen, sagt Rauber. Oder daran, dass die gepflückten Pilze vermehrt zu den Kontrollstelle gebracht wurden, wie es Kaupp allen Sammlern rät.

(gä/sda)

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