Weniger Verkehrsunfälle aber mehr Tote

2012 gab es in der Schweiz mehr Verkehrstote

publiziert: Sonntag, 24. Mrz 2013 / 14:09 Uhr
Insgesamt 20 Menschen starben auf einem Fussgängerstreifen. (Symbolbild)
Insgesamt 20 Menschen starben auf einem Fussgängerstreifen. (Symbolbild)

Bern - Letztes Jahr sind in der Schweiz mehr Menschen auf der Strasse gestorben als 2011. Zugleich zählte das Bundesamt für Strassen (ASTRA) aber deutlich weniger Schwerverletzte. Demnach gab es 339 Verkehrstote, 19 mehr als im Vorjahr.

7 Meldungen im Zusammenhang
Ein Grund für den Anstieg der Verkehrstoten ist der schwere Unfall eines belgischen Reisecars im A9-Tunnel bei Siders VS, bei dem letzten März 28 Menschen starben. Dies schreibt das ASTRA in einem vorab der «Schweiz am Sonntag» zugespielten und am Sonntag auch anderen Medien zugestellten Communiqué.

Insgesamt geschahen im vergangenen Jahr auf Schweizer Strassen 18'148 Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Die Zahl der Leichtverletzten gibt das ASTRA mit 18'016 an.

Mehr tote Fussgänger

Erneut angestiegen ist die Zahl der getöteten Fussgänger. 75 Fussgänger wurden getötet, sechs mehr als 2011. Insgesamt 20 Menschen starben auf einem Fussgängerstreifen, 13 davon waren über 65 Jahre alt.

Insgesamt ist die Zahl von auf Fussgängerstreifen getöteten Personen aber im Vergleich zu 2011 um 29 Prozent zurückgegangen. Die meisten Fussgänger starben in den Wintermonaten Januar, November und Dezember. In rund drei Viertel der Fälle lag die Schuld bei einem Autolenker, 5 Prozent gingen auf das Konto eines Motorradfahrers.

Anstieg bei E-Bikern und Motorradfahrern

Gefährlicher lebten 2012 auch die E-Bike-Fahrer: Es starben acht E-Biker, sechs mehr als im Vorjahr. Das ASTRA sieht einen Zusammenhang mit dem starken Anstieg der Verkäufe von E-Bikes. Die meisten der toten und schwerverletzten E-Bike-Fahrer waren zwischen 55 und 64 Jahre alt.

Auch bei den Motorradfahrern hat sich die Bilanz verschlechtert: 2012 starben 74 Motorradfahrer, sechs mehr als 2011. Zugleich sei aber bei den Motorradfahrern die Zahl der Schwerverletzten um 12,5 Prozent zurückgegangen.

Die meisten verunfallten Motorradfahrer waren entweder mit 15 bis 19 Jahren noch sehr jung, oder sie gehörten der Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen an. Velofahrer wiederum leben gemäss den ASTRA-Zahlen im Alter zwischen 50 und 54 am gefährlichsten.

Mehr tödliche Unfälle auf Autobahnen

Auf den Schweizer Autobahnen und -strassen endeten 44 Unfälle tödlich. Das sind elf mehr als 2011. Das Bundesamt für Strassen stellt eine Häufung von Unfällen mit Toten und Schwerverletzten besonders auf der Nordtangente im Grossraum Zürich und im Unterwallis fest. Dort liegt auch Siders.

Trotz stetigen Mehrverkehrs ist das Autofahren für die Passagiere selbst offensichtlich sicherer geworden: So starben gemäss den ASTRA-Zahlen zum ersten Halbjahr 41 Insassen von Autos. Dies ist ein Rückgang um fast die Hälfe im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011, als 76 Autoinsassen starben. Die Detailzahlen für das Gesamtjahr waren am Sonntag noch nicht im Internet aufgeschaltet.

Männer Hauptverursacher

Unfallverursacher seien meistens Männer, schreibt das ASTRA. Diese hätten 70 Prozent aller Unfälle verursacht. Bei den Personenwagen seien Männer gut 1,8 Mal häufiger in Unfälle mit Personenschäden verwickelt als Frauen.

Die Tatsache, dass mehr Männer ein Auto lenken als Frauen, lässt das Bundesamt nur teilweise gelten: Es verweist darauf, dass Männer gemäss dem Mikrozensus Mobilität nur anderthalb Mal soviel mit dem Auto unterwegs sind als Frauen.

Unterschiedlich sind auch die Gründe, warum Frauen und Männer Unfälle mit Personenschäden verursachen: Während bei Männern in knapp 10 Prozent der Fälle Alkohol im Spiel war, ist es bei Frauen mit über elf Prozent die Missachtung des Vortrittsrechts.

Die Zahl der Verkehrstoten hatte vor zwei Jahren den tiefsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht. 2010 gab es 327 Verkehrstote, 2011 sank diese Zahl gar auf 320.

Seit vier Jahrzehnten sinken die Zahlen bereits. So kamen 1971 noch 1773 Menschen ums Leben.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Schwere E-Bike-Unfälle ... mehr lesen
«Das Unfallrisiko steigt.»
Zwischen Januar und Ende Juni kamen 113 Menschen ums Leben. (Symbolbild)
Bern - Auf Schweizer Strassen sind ... mehr lesen
Bütschwil SG - Ein 13-jähriges ... mehr lesen
Eine heftige frontal-seitliche Kollision zwischen zwei Personenwagen in Bütschwil/SG forderte ein Todesopfer.
Vorallem innerorts kommt es immer wieder zu Unfällen. (Archivild)
Bern - Über die Hälfte der getöteten ... mehr lesen
Lissabon - Alkoholmissbrauch ist für rund ein Viertel der jährlich etwa 30'000 ... mehr lesen
Bei 24,4 Prozent der Verletzten und 31,7 Prozent der Getöteten war demnach Alkohol im Spiel. (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Zahl der tödlichen Unfälle mit Personenwagen ging markant zurück.
Bern - Im ersten Halbjahr 2012 sind ... mehr lesen 5
Bern - Drama auf der A9 im Wallis: ... mehr lesen 1
Der Reisecar prallte frontal in eine Nothalte-Nische im Tunnel.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Publinews Das Fliegen fasziniert die Menschen seit jeher. Heute ist Fliegen aber nicht gleich Fliegen. Die Unterschiede zwischen den ... mehr lesen  
Ein Privatflugzeug ist von einer gewissen Aura umgeben.
Publinews Schweiz-Reise: Gewinn für Körper und Geist  Die Schweiz gehört mit zu den beliebtesten Urlaubszielen. Kein Wunder, denn kaum ein anderes Land ist so vielseitig und facettenreich. Wer Entspannung und gute Küche bevorzugt, der kann sich durch die Käsespezialitäten wie Käsefondue, Raclette oder den Schweizer Käse probieren. Als Dessert bietet sich die köstliche Schweizer Schokolade an. mehr lesen  
Spontane Reisende können noch einmal richtig sparen: Last-Minute-Flüge werden immer wieder zu besonders günstigen Preisen angeboten.
Publinews Auch in der heutigen Zeit gehört das Fliegen immer noch zu den beliebtesten Fortbewegungsmöglichkeiten. Im digitalen Zeitalter werden Flüge ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten