Natur spielt verrückt

2050 doppelt so viele Überflutungen in Europa

publiziert: Dienstag, 11. Mrz 2014 / 15:32 Uhr
Überflutungen sollen in Zukunft keine Rarität mehr sein, wie hier in England.
Überflutungen sollen in Zukunft keine Rarität mehr sein, wie hier in England.

Varese - Die von der EU-Kommission koordinierte Gemeinsame Forschungsstelle Ispra hat in Zusammenarbeit mit der VU University Amsterdam und dem International Institute for Applied System Analysis wichtige Erkenntnisse über das Auftreten von Hochwasser gewonnen. Danach könnte sich die Anzahl der durch den Klimawandel verursachten Überschwemmungen in Europa bis zum Jahr 2050 verdoppeln.

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Aus den Berechnungen geht zudem hervor, dass der aus den Überflutungen entstehende wirtschaftliche Schaden bis dahin voraussichtlich um 500 Prozent steigen wird. Es besteht die Gefahr, dass die damit verbundenen Risiken weder von Versicherungsunternehmen noch von transnationalen Solidargemeinschaften wie beispeilsweise der Europäischen Kommission getragen werden können.

Mehr Geld für Hochwasserschutz

Folglich ist es laut den Experten wichtig, die Investitionen für den Hochwasserschutz und das Katastrophenmanagement nachhaltig zu erhöhen. «Wir haben deshalb unser Fachwissen auf den Gebieten Hydrogeologie, Wirtschaft, Mathematik und Klimawandel gebündelt», erklärt Brendon Jongman, Studienleiter und Mitarbeiter des Amsterdamer Institute for Environmental Studies.

Jährliche Schäden von 23,5 Mrd. Euro

Um welche Dimensionen es sich handelt, zeigt die jüngste Entwicklung in Europa. Dort waren in den Jahren 2000 bis 2012 durch Überschwemmungen entstandene Schäden von durchschnittlich 4,9 Mrd. Euro (6 Mrd. Franken) im Jahr zu beklagen. Bis 2050 könnte dieser Betrag auf jährlich 23,5 Mrd. Euro (28,6 Mrd. Franken) anschwellen. Allein im vergangenen Jahr hatten die schwerwiegendsten Hochwasserkatastrophen in Mitteleuropa und Grossbritannien einen Schaden von schätzungsweise 12 Mrd. Euro (14,6 Mrd. Franken) verursacht.

Naturkatastrophen alle zehn Jahre

Laut den Fachleuten könnte sich die Häufigkeit der Ereignisse bis 2050 von derzeit 16 Jahren auf alle zehn Jahre erhöhen. «In der Mehrzahl der Fälle haben wir es in Europa mit einer Interaktion zwischen den Flussgebieten zu tun, eine wichtige Tatsache, die erstmalig in unserem sozio-ökonomisch orientierten Rechenmodell berücksichtigt wird», so der niederländische Forscher.

Das von den Wissenschaftlern entwickelte Modell zeigt auch, wie sich Schutzmassnahmen in den europäischen Flussgebieten auswirken könnten. Bei einer jährlichen Investitionssumme von 1,75 Mrd. Euro sei bis 2050 ein Minderschaden von sieben Mrd. Euro zu erwarten. Zudem würden die Errichtung und Wartung solcher Bauwerke einen wichtigen Wachstumsschub für die wirtschaftliche Entwicklung Europas mit sich bringen. Details der Studie wurden in der internationalen Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht.

(awe/pte)

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