Ein weiterer St. Galler Fehltritt

21:29-Debakel im EHF-Cup gegen Bregenz

publiziert: Freitag, 9. Nov 2001 / 21:25 Uhr / aktualisiert: Freitag, 9. Nov 2001 / 22:28 Uhr

Bregenz - Wenige Wochen nach den blamablen Auftritten in der Qualifikation zur Champions League leistete sich St. Otmar St. Gallen auf europäischer Ebene einen weiteren Fehltritt. Der Schweizer Double-Gewinner erlitt in Dornbirn gegen den österreichischen Titelhalter Bregenz nach einer miserablen zweiten Hälfte eine empfindliche 21:29 (13:14)-Niederlage und wird die 3. Runde im EHF-Cup kaum überstehen.

Die St. Galler verloren in den zweiten 30 Minuten nicht nur den Faden, wie es deren Sportchef Dominique Gmür in seiner ersten Analyse formulierte, nein, sie verspielten auch die Hoffnung, im Rückspiel am nächsten Samstag noch irgendetwas am Verdikt korrigieren zu können. Keiner, weder der absolut ungenügende ungarische Professional Laszlo Sotonyi noch die beiden Aufbauer Vasilakis und der erst spät auch offensiv eingesetzte Massa waren in der Lage, ein weiteres «europäisches» Debakel auch nur ansatzweise zu vermeiden.

Interne Aussprache?

Lediglich Andreas Dittert war dem Rhythmus seiner Landsleute einigermassen gewachsen. Aber auch ihm gelang es nicht, die Euphorie der Bregenzer einzudämmen. Der sechsfache Torschütze redete nach Spielschluss aber Klartext und forderte gar eine interne Aussprache: «So geht es nun wirklich nicht. Jeder spielt ein bisschen für sich und wir brechen dann als Team zusammen. Da kann etwas nicht stimmen. Wir müssen diese Probleme demnächst mal ansprechen.»

St. Galler Kopfschmerzen und Vaskevicius' Paraden

Von jenem Viertore-Rückstand erholte sich die Equipe von Trainer Halid Demirovic nicht mehr. Das Gegenteil war stattdessen der Fall: Die Verunsicherung der St. Galler wuchs -- sozusagen im Gleichschritt zur exorbitanten Fehlerquote -- ins Unermessliche. Zwischen der 47. und der 52. erhöhten die Einheimischen unter der Regie des nicht mehr ganz austrainierten, aber ballsicheren Spielertrainers Bruno Gudelj, der 1996 in Atlanta zusammen mit Goran Perkovac für Kroatien Olympia-Gold gewonnen hatte, ihr Polster auf zehn Tore. Der Blick auf die Resultat-Tafel verursachte nicht nur bei den mitgereisten Supportern St. Otmars mehr und mehr Kopfschmerzen.

4'000 Zuschauer staunten in der gut besetzten Dornbirner Eishalle jedenfalls nicht schlecht, wie harmlos, unerträglich passiv und zweifelsohne naiv sich der NLA-Leader verhielt. Als Gudelj seine Mitspieler in der Deckung anwies, die 3:2:1-Variante mit einem 6:0 zu ersetzen, fanden die ratlosen Ostschweizer überhaupt kein Mittel mehr. Einzig Dittert und Massa, der 33 Minuten lang nur verteidigen durfte, waren nach Gudeljs «Winkelzug» befähigt, Bregenz' Abwehrmauer mehr als einmal zu überwinden. Sonst stemmte sich ausser Torhüter Antoine Ebinger kein St. Galler mehr gegen

Und zu allem St. Galler Überdruss zeigte Arunas Vaskevicius im Bregenzer Tor eine verblüffend starke Performance. Der litauische Nationalgoalie trieb mit seinen Reflexen einige Otmärler zur Verzeiflung. Mit 21 Paraden trug er auf seine Weise zum St. Galler Lamento bei.

Ungewöhnliches Schiedsrichter-Paar

Ungewohnt war für die St. Galler indes nicht nur, in einem kurzfristig zur Handball-Halle umfunktionierten Eishalle spielen zu müssen, sondern auch das Schiedsrichteraufgebot. Der europäische Verband nominierte mit Jutta Ehrmann und Susanne Künzig ausgerechnet jene beiden Frauen, die als erste weibliche Referees eine deutsche Bundesliga-Partie geleitet hatten. Sie trugen am St. Galler Niedergang am wenigsten Schuld.

Handball: EHF-Cup, 3. Runde, Hinspiel
Bregenz - St. Otmar St. Gallen 29:21 (14:13)


Eishalle, Dornbirn. -- 4'000 Zuschauer. --

SR Jutta Ehrmann/Susanne Künzig (De).

Torfolge: 0:1, 1:1, 1:3, 2:3, 2:5, 3:5, 3:6, 5:6, 5:7, 7:7 (18.), 7:8, 8:9, 9:10, 9:11, 10:11, 10:12, 12:12, 12:13, 14:13; 15:13, 17:13, 17:14 (39.), 19:14, 20:15, 21:16 (46.), 26:16 (52.), 27:17, 28:18, 28:21, 29:21. --

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bregenz, 1mal 2 Minuten gegen St. Otmar.

Bregenz: Vaskevicius/Krevatin (für 1 Penalty); Radoojicic (1), Delladio, Gudelj (5), Manhart (1), Matthias Günther (4), Barisic (8), Galic (7/1), Klement (3).

St. Otmar St. Gallen: Ebinger/Bläuenstein (42. bis 47.); Jan Keller, Sotonyi (2/1), Vasilakis, Dittert (6), Markus Keller (6/2), Derungs (1), Heuscher, Erdin (3), Massa (3).

Bemerkungen: Bregenz ohne Cirit (verletzt), St. Otmar komplett. Barisic schiesst Penalty an die Latte (6./1:3). 46. Vaskevicius hält Penalty von Markus Keller, Dittert trifft im Nachschuss zum 21:16.
Timeouts: Bregenz (13./3:6; 56./28:20), St. Otmar (18./7:7; 42./19:14).

(sda)

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