Immer noch 250'000 Kindersoldaten weltweit

250'000 Kinder weltweit werden als Soldaten missbraucht

publiziert: Sonntag, 12. Feb 2012 / 08:54 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 12. Feb 2012 / 09:17 Uhr
Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF weist heute zum Welttag gegen Kindersoldaten hin.
Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF weist heute zum Welttag gegen Kindersoldaten hin.

Köln - Kinder dürfen nicht als Soldaten eingesetzt werden. Das ist schon seit zehn Jahren internationales Recht. Trotzdem müssen 250'000 Jungen und Mädchen schiessen, kämpfen, töten - in 15 Ländern der Erde.

5 Meldungen im Zusammenhang
Darauf hat das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF zum Welttag gegen Kindersoldaten am heutigen Sonntag hingewiesen. Die Minderjährigen im Dienste von Rebellen, Milizen oder Regierungstruppen sind nach ihrem Einsatz oft drogenabhängig, leiden unter psychischen Störungen und brauchen medizinische Hilfe.

Von ihren Familien und in ihren Dörfern werden sie meist als Mörder abgewiesen. Geschätzte 40 Prozent der Kindersoldaten sind Mädchen. Viele von ihnen sind nach sexuellem Missbrauch schwanger oder haben schon kleine Kinder.

Ein vor zehn Jahren in Kraft getretenes Abkommen verbietet den Einsatz von Kindersoldaten. Der Druck auf die Konfliktparteien müsse verstärkt werden, forderte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian Schneider, am Freitag.

Kinder kämpfen in über 60 bewaffneten Gruppen

Zudem müssten die sozialen und politischen Ursachen des Missbrauchs bekämpft werden. Es habe Verbesserungen gegeben, seit am 12. Februar 2002 das Zusatzprotokoll zur UNO-Kinderrechtskonvention in Kraft trat. 143 Staaten unterzeichneten.

Es kam zu Gesetzesänderungen und zu Verhandlungen zwischen Regierungen, Vereinten Nationen und Milizen. Aber Realität bleibt: In 15 Ländern gehen viele Kinder nicht zur Schule, sondern kämpfen in mehr als 60 bewaffneten Gruppen.

Das gilt zum Beispiel für den Sudan, Tschad, die Demokratische Republik Kongo, den Irak, Birma, Uganda, die Zentralafrikanische Republik, Kolumbien und die Philippinen.

Leicht manipulierbare Opfer

Dass Minderjährige weiter illegal rekrutiert werden, liegt laut UNICEF auch daran, dass Kinder leicht zu manipulieren sind. «Und vor allem: Sie stehen in grosser Zahl zur Verfügung.» Oft handelt es sich um Waisen, die in Armut leben und sich Truppen anschliessen, weil sie auf Schutz hoffen.

Gespräche mit 169 früheren Kindersoldaten ergaben, dass etwa die Hälfte von ihnen auch töten musste und fast 60 Prozent der Mädchen zu sexuellen Handlungen gezwungen wurden.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Köln - Jedes Jahr werden Zehntausende Kinder als Soldaten rekrutiert und zum ... mehr lesen
«Zurzeit sind so viele Kinder von bewaffneten Konflikten betroffen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr»
Bei den rekrutierten Kindern handle es sich sowohl um Jungen als auch um Mädchen. (Symbolbild)
Genf - In dem bewaffneten Konflikt in Zentralafrika werden nach UNO-Angaben zunehmend Kinder rekrutiert. Sowohl die Rebellen als auch regierungstreue Milizen seien an der Rekrutierung beteiligt, ... mehr lesen
New York/Zürich - Jedes Jahr sterben rund 1,4 Millionen Jugendliche zwischen zehn ... mehr lesen
Eine Organisation von Unicef in Brasilien zur Unterstützung von Jugendlichen.
Strafgerichtshof in Den Haag.
Den Haag - Im ersten Prozess vor ... mehr lesen
Nairobi/Abéche - Im zentralafrikanischen Tschad werden weiterhin Kinder in den Krieg ... mehr lesen
Ein Kindersoldat in Afrika (Archivbild).
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Das Potenzial von Makerspaces erstreckt sich über verschiedene Bereiche und hat Auswirkungen auf Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft.
Publinews Makerspaces sind Hotspots für Kreativität und Innovation, die immer beliebter werden. Sie bieten Menschen jeden Alters ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten