2600 Neonazis bei Hess-Gedenkmarsch in Wunsiedel

publiziert: Samstag, 16. Aug 2003 / 18:25 Uhr / aktualisiert: Samstag, 16. Aug 2003 / 22:13 Uhr

Wunsiedel - 2600 Neonazis sind bei einem Gedenkmarsch zum 16. Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess durch Wunsiedel in Deutschland marschiert. Die Demonstration ging am Abend ohne Ausschreitungen zu Ende, wie die Polizei mitteilte.

Neonazis sind in Deutschland ein grosses Problem, seit die Mauer gefallen ist.
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Die Polizei sicherte die Strassen mit einem Grossaufgebot von etwa 1000 Einsatzkräften. Insgesamt seien während des Demonstrationszuges in der oberfränkischen Ortschaft 70 Personen aus der rechten Szene in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit.

Die Demonstranten wurden teils schon an den Kontrollstellen vor der Stadt gestoppt, weil sie Baseballschläger und verfassungsfeindliche Kennzeichen wie Hakenkreuz-Symbole mit sich trugen oder vermummt waren.

Der Friedhof, auf dem Hess in Wunsiedel begraben liegt, wurde abgeriegelt. Zu gewaltsamen Zusammenstössen kam es nicht. Die Polizei hatte angekündigt, mit der Strategie "Nulltoleranz gegen Gewalt" Ausschreitungen im Keim zu ersticken.

Rund 500 Bürger hatten nach offiziellen Angaben zuvor mit Friedensgebeten gegen den Gedenkmarsch protestiert. Unter dem Motto "Wunsiedel ist bunt - nicht braun" bemalten Anwohner die Strassen mit Kreide in verschiedenen Farben und hängten Plakate auf.

Das Bundesverfassungsgericht hatte erst vor zwei Tagen in einem Eilverfahren die Verbotsverfügung des örtlichen Landratsamtes und des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs aufgehoben.

In der Begründung hiess es, dass die Angst der Behörden vor Ausschreitungen allein keine Einschränkung des in der Verfassung garantierten Rechts auf Versammlungsfreiheit rechtfertige. Das Landratsamt genehmigte daraufhin den Aufmarsch unter strengen Auflagen.

Hess hatte sich am 17. August 1987 im alliierten Kriegsverbrechergefängnis in Berlin im Alter von 93 Jahren das Leben genommen. Er wurde in Wunsiedel beigesetzt. In der rechten Szene wird er als Märtyrer verehrt.

(tr/sda)

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