29-Jähriger wegen Mordversuch schuldig gesprochen

An die Zuchthausstrafe angerechnet werden gut sechs Jahre Untersuchungs- und Sicherheitshaft. Der Mann war bereits im Oktober 1995 erstmals verhaftet worden, flüchtete seither aber insgesamt viermal.

Die Liste der Taten umfasst neben versuchtem Mord als schwerstem Delikt auch versuchte Erpressung, Gefährdung des Lebens, schwere Körperverletzung sowie eine grosse Zahl an Vermögensdelikten, Sachbeschädigungen und dergleichen, viele davon mehrfach begangen.

Die schwersten Delikte verübte der 29-Jährige im Jahr 1995. In einem privaten Spielclub in Mellingen AG beteiligte er sich am Versuch, vom Lokalbetreiber Schutzgeld zu erpressen. Als nicht alles nach Plan ablief, feuerte der Angeklagte von hinten drei Schüsse auf den Geranten ab. Die schweren Kopf- und Rückenverletzungen hatten bleibende Schäden zur Folge.

Einige Wochen vorher verletzte der ehemals preisgekrönte Boxer in Frauenfeld einen Mann mit Fausthieben an den Kopf derart, dass auch dieses Opfer noch heute an den Folgen leidet. Der Mann, ein Wirt, hatte ihn in einem lautstarken nächtlichen Streit vor dem Restaurant zur Ruhe gemahnt.

Mit seinem Urteil blieb das Gericht nur wenig unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die eine 18-jährige Zuchthausstrafe für den ihres Erachtens gemeingefährlichen Mann verlangt hatte.

Dem gegenüber hatte der Verteidiger den Angeklagten als kriminelles Leichtgewicht bezeichnet. Die schwerwiegenden Anklagepunkte seien nicht belegt. Er hatte aber auf einen konkreten Antrag in Bezug auf das Strafmass verzichtet.

(bert/sda)