30 Jahre Haft für kolumbianischen Guerilla-Chef

publiziert: Freitag, 5. Apr 2002 / 11:04 Uhr / aktualisiert: Freitag, 5. Apr 2002 / 12:53 Uhr

Bogotá - Der Chef der linksgerichteten kolumbianischen FARC-Guerilla, Manuel 'Tirofijo' Marulanda, ist wegen Beteiligung an der Ermordung mehrerer Beamter in Abwesenheit zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Manuel Marulanda ist der Chef der linksgerichteten FARC-Guerilla in Kolumbien.
Manuel Marulanda ist der Chef der linksgerichteten FARC-Guerilla in Kolumbien.
Ein Berufungsgericht in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá machte Marulanda sowie zwei weitere führende Mitglieder der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) für den Mord an acht Justizbeamten im Jahr 1991 verantwortlich.

Gegen Marulanda und weitere FARC-Führer sind zahlreiche Haftbefehle wegen Mordes, Entführungen und Terrorismus anhängig. Der Chef der grössten kolumbianischen Guerillagruppe wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, auf Marulanda wurde zudem ein Kopfgeld von 430 Millionen Dollar ausgesetzt.

Seit der Aufkündigung der Friedensgespräche mit der FARC durch die Regierung unter Andrés Pastrana am 20. Februar liefert sich die linksgerichtete Guerilla wieder heftige Kämpfe mit der Armee. Dutzende Menschen wurden seitdem ermordet, die Zahl der Entführungen nahm wieder deutlich zu, grosse Teile der Infrastruktur wurden durch Sabotageakte der FARC zerstört.

In dem südamerikanischen Land liefern sich linksgerichtete Guerillagruppen, rechtsgerichtete Paramilitärs und Armee seit 1964 einen blutigen Bürgerkrieg.

(sk/sda)

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