3300 Vergiftete - Bohrloch wird geschlossen

publiziert: Freitag, 26. Dez 2003 / 07:40 Uhr

Peking - Nach dem verheerenden Giftgasunglück in Südwestchina mit mindestens 191 Toten sind am Freitagmorgen die Vorbereitungen angelaufen, um das Bohrloch zu schliessen. Mehr als 3300 Menschen haben Vergiftungen durch das Gas erlitten.

Viele Opfer in Chongquing liegen noch in Spitäler.
Viele Opfer in Chongquing liegen noch in Spitäler.
Das Gas war bei Bohrarbeiten auf dem Gasfeld in der Nähe der Metropole Chongqing ausgebrochen, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Mehr als 290 Menschen, meist Kinder aus umliegenden Dörfern, lägen in Spitälern. Vier Opfer seien in einem lebensgefährlichen Zustand.

Mehr als 3000 Menschen zeigten Vergiftungserscheinungen wie Bindehautentzündungen und Husten, berichtete Xinhua. Bei der Evakuierung eines Umkreises von fünf Kilometern um die Unglücksstelle seien seit dem Unglück am Dienstagabend 41 000 Menschen vor dem giftigen Gas in Sicherheit gebracht worden.

28 Dörfer seien betroffen. Bergungsmannschaften und Techniker wollten am Freitag versuchen, das Bohrloch zu schliessen, um den Ausbruch des tödlichen Gasgemisches zu stoppen. Um eine weitere Ausbreitungen des giftigen Gases einzudämmen, war das Bohrloch bereits am Mittwoch in Brand gesetzt worden.

Für den Versuch standen Lastwagen mit Erde sowie Dutzende von Feuerwehrwagen und Rettungsautos bereit. Drei Stunden nach Beginn der Aktion dürfte klar sein, ob der Versuch erfolgreich verlaufen sei, berichtete der Vizedirektor des Chuandongbei Gasfeldes.

(rr/sda)

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