In der Nacht auf heute galt es in Oerlikon ernst: Der zweitgrösste Raupenkran der Schweiz stand bereit, um einen Teil der Regensbergbrücke beim Bahnhof anzuheben. Nach wochenlanger Vorbereitung durchtrennten Arbeiter mit Schweissbrennern die letzten Verbindungen, dann war es um zwei Uhr soweit. Unter den Augen von Dutzenden Arbeitern hob der Kran ein 120 Tonnen schweres Stück der Brücke an.

Das Brückenteil schwankte, die Arbeiter riefen Kommandos durch die Nacht. «Das ging uns durch Mark und Bein», wie Beat Bürgin, SBB-Baustellenleiter in Oerlikon, sagte. Doch das Brückenstück ist schnell stabilisiert und die Raupen setzen sich quietschend in Bewegung. Der 300 Tonnen schwere Kran transportiert den Brocken in wenigen Minuten in Richtung Birchstrasse und setzt ihn wieder ab.

Brücke wird durch eine breitere ersetzt

Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sind die Arbeiter froh, dass dieser Teil des Brückenabbruchs erstaunlich schnell über die Bühne geht. In den nächsten Wochen werden jeweils nach Mitternacht weitere Stücke abgetrennt und weggehoben. Während den regulären Verkehrszeiten ist das nicht möglich, da die Brücke über die Gleise Richtung Hauptbahnhof führt.

Die Gleise sind denn auch der Grund für den Abbruch der alten Eisenbrücke. Denn für die neue Durchmesserlinie werden zwei weitere Gleise gelegt. Dafür ist unter der Brücke jedoch zu wenig Platz. Deshalb wird sie durch ein bereiteres Exemplar ersetzt.

Neue Brücke Ende des Jahres befahrbar

Während dieser Zeit können Fussgänger und Velofahrer über einen provisorische Verbindung die Regensberstrasse «überqueren». Für den Verkehr geöffnet wird die neue Brücke Ende des Jahres. Bereits im Frühling beginnen die Arbeiten für den Ausbau des Bahnhofs Oerlikon. Er wird auf der Seite Neu-Oerlikon um die Gleise 7 und 8 erweitert.

Insgesamt kostet die Vergrösserung der SBB-Station 236 Millionen Franken. Hinzu kommt die Quartierverbindung, die bis 2016 unter den Gleisen hindurchführt. Sie kostet 110 Millionen Franken.

(newspictures)