Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die Prüfungen für
ungültig erklärt und Swiss angewiesen, die Experten und die
50 Piloten per sofort nicht mehr einzusetzen. Swiss habe
uneingeschränkte Kooperation zugesagt. Absicht oder
sicherheitsrelevantes Verhalten scheine nicht vorzuliegen.
Wie das BAZL mitteilte, führt es als Aufsichtsorgan regelmässige
Kontrollen der Pilotenausbildung durch. Dabei sei es bei Swiss auf
Unregelmässigkeiten gestossen. Drei Instruktoren hätten keine
explizite Berechtigung, Prüfungen von Piloten für den
Embraer 145 abzunehmen.
Swiss berief sich laut BAZL auf eine missverständliche
Interpretation der in Europa angewandten Vorschriften. Da aber ein
klarer Verstoss gegen das Luftrecht passiert sei, sei das Amt
gezwungen gewesen, die Prüfungen für nichtig zu erklären. Die
Eröffnung eines Straf- und Administrativverfahrens werde geprüft.
Von den 50 Piloten haben 18 eine erstmalige Prüfung absolviert. Sie
dürfen ab sofort nicht mehr auf dem Embraer 145 eingesetzt werden.
Dies gilt auch für weitere 18 Piloten, die ihren Ausweis erneuern
wollten. 14 Piloten, denen Brevets ausgestellt wurden, müssen die
Prüfung bei anerkannten Experten nachholen.
Eine Arbeitsgruppe des BAZL führt derzeit weitere Untersuchungen
zum Expertenwesen bei Swiss durch. Dabei werde zu klären sein, ob
neben dem Embraer noch weitere Flottenteile von Swiss betroffen
seien. Swiss verfügt über 25 Embraer 145. Es handelt sich um einen
50-plätzigen Regionaljet der brasilianischen Firma gleichen Namens.
(ms/sda)