Rendez-vous an der Grenze des Sonnensystems
Raumsonde New Horizons beginnt mit Pluto-Anflug
publiziert: Donnerstag, 18. Dez 2014 / 18:00 Uhr

Jetzt wird's spannend: Die Raumsonde New Horizons nähert sich dem Zwergplaneten Pluto immer mehr an, sodass mit dessen gezielten Erforschung begonnen werden kann. Seit fast neun Jahren durchquert die Sonde unser Sonnensystem, um im nächsten Jahr, am 14. Juli, die ferne Pluto-Welt für wenige Stunden ganz aus der Nähe zu untersuchen.

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Mit rund sechs Milliarden Kilometern ist Pluto so weit von uns entfernt, dass die Erforschung des Zwergplaneten nur mit riesigem Aufwand durchgeführt werden kann. Die extrem lange Zeit, die ein Flug dorthin benötigt, ist anspruchsvoll und sehr teuer, da das Fluggerät während all dieser Zeit überwacht und betreut werden muss. Die Kosten der Mission werden sich bis zum Jahr 2016 auf über 700 Millionen Dollar belaufen haben. Aus Kostengründen hat bis jetzt noch nie ein Raumfahrt-Unternehmen eine Sonde zum Pluto geschickt.

Haarscharf am Ziel vorbei

Seit den Voyager-Sonden, noch mit technischem Equipment aus den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgerüstet, hat auch kein von Menschenhand gebautes Objekt wieder eine Reise an den Rand unseres Sonnensystems angetreten.

Geplant ist, dass New Horizons am 14. Juli 2015 in 9 600 km Entfernung an Pluto, und in 27 000 km Entfernung an seinem grössten Mond Charon vorbeifliegt. Auch die andern Monde, Nix, Hydra, Kerberos und Styx, sollen inspiziert werden. Und wer weiss, vielleicht wird die Sonde gar noch weitere Pluto-Trabanten entdecken.

St. Gallen - Zürich in 4 Sekunden

New Horizons wird nicht in eine Umlaufbahn um Pluto einschwenken, so wie dies z.B. bei der Saturn-Sonde Cassini oder bei Mars Express für deren Planetenforschung vollzogen wurde. Um in eine Umlaufbahn um den Kleinplaneten einschwenken zu können ist die konzertflügelgrosse Raumsonde zu schnell unterwegs. Sie wird deswegen am Forschungsziel vorbeirasen. Mit rund 83 000 km pro Stunde. Oder anders ausgedrückt: St. Gallen - Zürich in 4 Sekunden!

Neue Erkenntnisse vom Randbereich des Planetensystems

Um detaillierte Fotos von Pluto und seinen Begleitern machen zu können, bleibt der Raumsonde also nur wenig Zeit. Mit an Bord sind ausserdem diverse Messgeräte: So wird man die Atmosphäre untersuchen, farbige Karten erstellen, und man erhofft sich, Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung der Oberfläche des Himmelskörpers und seiner Monde zu gewinnen.

Sind diese Ziele erreicht worden, ist die Mission von New Horizons noch nicht zu Ende. So soll sie die Reise aus dem Sonnensystem hinaus fortsetzen und neben Pluto, noch weitere Objekte im Kuipergürtel analysieren, sofern die finanziellen Mittel dies zulassen. Die Energievorräte der Sonde reichten noch einige Zeit dafür aus, etwa bis zum Jahr 2025.

(Alex Sutter/news.ch)

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