Geschichte

75 Jahre Grenzübertritt polnischer Truppen im Jura

publiziert: Sonntag, 21. Jun 2015 / 14:36 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 21. Jun 2015 / 15:39 Uhr
Heute, wie damals während dem Zweiten Weltkrieg, bildet die Brücke von Goumois JU über den Doubs den Grenzübergang zwischen der Schweiz und Frankreich.
Heute, wie damals während dem Zweiten Weltkrieg, bildet die Brücke von Goumois JU über den Doubs den Grenzübergang zwischen der Schweiz und Frankreich.

Goumois JU - Vor 75 Jahren haben 12'000 polnische und 30'000 französische Soldaten sowie 7000 Zivilisten in Goumois JU die Grenze überschritten. Die Eingekesselten brachten sich vor der Deutschen Wehrmacht in der Schweiz in Sicherheit. Am Samstag war der Gedenkanlass vor Ort.

Der Grenzübertritt erfolgte in der Nacht vom 19. auf den 20 Juni 1940. Verteidigungsminister Ueli Maurer und der polnische Unter-Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Maciej Jankowski, erinnerten am Samstag vor rund 250 Personen an die Tat der damaligen Schweiz.

Beim Anlass wurde eine Gedenktafel für die Soldaten der 2. polnischen Schützendivision enthüllt. Sie wurden als Internierte über das ganze Land verteilt und standen der Schweizer Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs zur Seite.

Viele von ihnen arbeiteten in der Landwirtschaft oder wurden für Infrastrukturbauten eingesetzt. An sie erinnern noch immer etliche «Polenstrassen» in alpinen Regionen. Die polnischen Soldaten fanden grösstenteils herzliche Aufnahme.

Bis 1945 interniert

Im Gegensatz zu den französischen Soldaten, die mit ihnen die Grenze überschritten hatten, konnten die Polen bis Kriegsende 1945 nicht zurück nach Frankreich und erst recht nicht ins von den Nazis besetzte Polen.

Auch wollten etliche nicht ins nach Kriegsende kommunistische Vaterland zurück. Zudem gab es amouröse Bande. 316 Schweizerinnen heirateten einen Polen, 369 Polen wurden Vater unehelicher Kinder, wie Forschungsarbeiten zu entnehmen ist. Wie viele Polen in der Schweiz blieben ist nicht genau bekannt.

Am 15. Dezember 1945 ging die Internierung formell zu Ende. Die Franzosen kehrten bereits 1941 heim. Bei ihnen handelte es sich grösstenteils um «Spahis», also um berittene Kolonialtruppen aus Nordafrika.

Waffenabgabe im Vorbeimarsch

In die Einkesselung durch die Wehrmacht des Hitler-Reichs gerieten die Truppen bei der Verteidigung von Belfort. Sie wurden zurückgedrängt und standen dann in aussichtsloser Lage an der Schweizer Grenze.

Ein französischer und ein polnischer Offizier stellten formell Antrag auf Grenzübertritt, was der Bundesrat gewährte. Der Beschluss dazu war bereits am Vortag gefallen. Unter Beobachtung von General Henri Guisan erfolgte dann der Übertritt.

Die Masse der Soldaten war so gross, dass sie ihre Waffen im Vorbeimarsch niederlegten. Dann kamen sie gemäss den Vorschriften der Haager Kriegskonvention in die Internierung.

Die polnischen Soldaten waren nach der Besetzung ihrer Heimat durch Nazi-Deutschland 1939 auf dem Weg über Ungarn und Kroatien an die Adria gelangt. In Split bestiegen sie von den Franzosen gemietete Schiffe nach Marseille.

Andere kamen über die Ostsee und Skandinavien. Zudem arbeiteten viele Polen vor allem im Bergbau in Frankreich. Sie wurden unter der polnischen Exilregierung in die französische Armee integriert.

(asu/sda)

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