Berufsverbot

86-jähriger Arzt in Arosa darf vorerst nicht mehr praktizieren

publiziert: Dienstag, 22. Aug 2000 / 16:25 Uhr

Arosa/Chur - Ein 86-jähriger Arzt in Arosa darf vorerst nicht mehr praktizieren. Das Bündner Sanitätsdepartement hat dem auf Fastenkuren spezialisierten Mediziner vorsorglich die Bewilligung entzogen. Grund ist der Tod einer Patientin.

Wegen des Ablebens der Frau im Sommer 1999 ist beim Kanton ein Administrativ- und bei der Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren hängig. Hans-Peter Risch, Chef des Rechtsdienstes beim Bündner Sanitätsdepartement, bestätigte am Dienstag eine frühere Meldung von Radio DRS, wollte aber wegen der laufenden Verfahren keine weiteren Angaben machen.

Der Arzt in Arosa beschäftigt die Bündner Behörden wegen mutmasslicher Pflichtverletzung nicht zum ersten Mal. Bereits im Juli 1991 war eine 46-jährige Nierenkranke nach einer Heilfastenkur gestorben. Ein Strafverfahren gegen den Mediziner wurde drei Jahre später eingestellt.

Dennoch schränkte das Bündner Sanitätsdepartement die Bewilligung zur Berufsausübung ein. Der Arzt wurde verpflichtet, bei Patienten mit akutmedizinischen Befunden einen ortsansässigen Schulmediziner beizuziehen. Diese Auflage wurde vom Bundesgericht in Lausanne gestützt. Der umstrittene Mediziner praktiziert seit 1979 in Arosa.

(sda)

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