AG: Abstimmung über Treibjagd

Die Initiative «Jagen ohne tierquälerisches Treiben» war im Oktober 2004 mit 3520 Unterschriften eingereicht worden. Nötig sind im Aargau dazu 3000 Unterschriften.

Die Initiative fordert ein Verbot der Treibjagd «durch Hunde, Menschen oder Hilfsmittel aller Art». Entsprechend geändert werden soll das kantonale Jagdgesetz.

Freizeitvergnügen?

Lanciert hatte das Begehren der Aargauer Verein zum Schutze der bedrohten Wildtiere. Nach dessen Ansicht ist ein tierverachtendes Umherhetzen von Wildtieren unnötig, unethisch und tierquälerisch.

Es diene lediglich dem Freizeitvergnügen der Jäger. Hegeabschüsse könnten, falls überhaupt nötig, ohne Treibjagden ausgeführt werden.

Laut Regierung würde ein Verbot jedoch eine tierschonende und effiziente Regulierung der Wildbestände erschweren. Die Treibjagd sei keine Hetzjagd, da das Wild nicht direkt verfolgt werde.

Dagegen wäre ohne sie mehr Einzeljagd nötig, was die Tiere über die ganze Jagdzeit stärker beunruhigen würde. Bei Rehwild und Wildschweinen käme es zudem zu mehr Wildschäden und Kosten.

Keine Unterstützung

Auf der politischen Ebene blieben die Initianten weitgehend allein. Der Grosse Rat lehnte das Begehren ohne Gegenvorschlag mit 109 zu 3 Stimmen ab.

Von den grossen Parteien sagen SVP, CVP und FDP Nein, derweil die SP Stimmfreigabe beschloss. Unter Führung bürgerlicher Politiker bildete sich zudem ein Nein-Komitee.

Der Verein zum Schutze der bedrohten Wildtiere hatte im Aargau schon mit einer 2002 vom Volk verworfenen Initiative gegen die Jagd auf Feldhase und Blässhuhn gekämpft.

Im Nachbarkanton Solothurn stand er zudem hinter zwei 2004 an der Urne gescheiterten Initiativen gegen die Treibjagd sowie die Jagd auf Feldhasen, Vögel und Dachse.

(rr/sda)