«Die Situation ist sehr ernst», sagte SP-Sprecher Jean-Philippe
Jeannerat auf Anfrage. Von den 85 000 gesammelten Unterschriften
der SP sind erst 45 000 beglaubigt. Dem Komitee um Nationalrat
Rudolf Rechsteiner bleibt Zeit bis zum 9. Oktober, die geforderten
100 000 Unterschriften einzureichen.
In einem Brief werden die rund 38 000 Parteimitglieder nun
aufgerufen, für den Endspurt zusätzliche Anstrengungen beim Sammeln
zu unternehmen. «Wenn diese Mobilisation ungenügend ist, wird es
nicht reichen», sagte Jeannerat.
Laut dem SP-Sprecher wird das Sammeln von Unterschriften immer
schwieriger. Den Hauptgrund sieht er in der Zunahme des brieflichen
Abstimmens. «Es ist heute für eine Partei kaum mehr möglich, eine
Volksinitiative zustande zu bringen, indem sie vor der Abstimmung
an ein paar Wochenenden vor den Abstimmungsbüros Unterschriften
sammelt.»
Angesichts der drohenden Zitterpartie hat die SP ihre Sektionen im
Abstimmungskampf für die AHV-Initiative erstmals systematisch für
jede gesammelte Unterschrift entlöhnt. Einen Franken erhalten die
Mitglieder pro Unterschrift.
Mit der Initiative soll der Abbau der AHV-Leistungen verhindert
werden. Ziel ist es, die bisher unverteilten Nationalbankgewinne
für die AHV einzusetzen, statt die Ausschüttungen an die Kantone
weiter zu erhöhen.
(ms/sda)