Die APK stellte sich nach einer über einstündigen Diskussion hinter
Aussenminister Joseph Deiss. Borer habe es an der nötigen Loyalität
zu seinen Vorgesetzten fehlen lassen, sagte Frey. Der Botschafter
sei zweimal verwarnt worden: "Der Zirkus Borer musste abgebrochen
werden".
Der angebliche Damenbesuch in der Botschaft habe die APK nicht
interessiert, sagte Frey. Ausschlaggebend für das Urteil der
Kommission sei nicht die Aktion Borers, sondern seine Reaktion auf
die Ringier-Story gewesen. Der Chef der Task Force Schweiz-Zweiter
Weltkrieg sei nicht in der Lage gewesen, die Krise zu meistern.
Hätte Borer "no comment" gesagt, wäre die Geschichte anders
ausgegangen, sagte Frey. In den kritischen Momenten sei Borer nicht
erreichbar gewesen und habe sich dann nicht wie ein den Interessen
der Schweiz verpflichteter Botschafter verhalten, sagte der
APK-Präsident.
Auch die Art und Weise, wie Borer gekündigt habe, sei nicht die Art
eines feinen Mannes gewesen, sagten Frey und Kommissionssprecher
Boris Banga (SP/SO). Das Vertrauensverhältnis zwischen Borer und
Bundesrat sei "unheilbar zerrüttet". Für die APK sei die Geschichte
abgeschlossen - "die Luft ist draussen".
Zurückgezogen wurde ein Antrag von SVP-Seite, die Akkreditierung
der Ringier-Journalisten für ein Jahr auszusetzen. Ulrich Schlüer
(SVP/ZH) habe ein durchsichtiges Manöver gegen Deiss im Hinblick
auf die Bundesratswahl 2003 in Gang setzen wollen, sagte Frey. Das
vertrage sich nicht mit der Pressefreiheit.
(sk/sda)