Vergleichbares gibt es in der Deutschschweiz nicht, wie Herbert Zehnder, der Direktor des Verbandes Hallen- und Freibäder der Schweiz (VHS) auf Anfrage sagt. Viele Bäder müssten sich momentan darum kümmern, die 20- bis 30-jährigen Anlagen auf den neusten Stand der Technik zu bringen.

Geringer finanzieller Spielraum

Diese Arbeiten würden wenig finanziellen Spielraum für neue Attraktionen lassen. Auf der anderen Seite werden die Gäste immer verwöhnter. In Uster und Wetzikon wurden in den letzten Jahren neue Trampoline, Rutschbahnen oder Abenteuer-Pools eingerichtet, um die Bedürfnisse der Besucher zu befriedigen.

In der Westschweiz variieren die Einzeleintritte zwischen 1.50 und 4 Franken für Kinder sowie zwischen 2 und 7 Franken für Erwachsene. Gemäss Herbert Zehnder betragen die Preisaufschläge durchschnittlich weniger als 10 Prozent. Die Preise würden tief gehalten, weil Freibäder auch eine soziale Funktion haben.

Kein Eintritt in Bern

Die Stadtberner Freibadbesucher und -besucherinnen befinden sich in einer besonders privilegierten Lage. Sie bezahlen nämlich keinen Eintritt. Die Behörden möchten das ändern, wissen aber, dass ein solcher Schritt äusserst unpopulär wäre.

80 bis 90 Prozent der Schweizer Freibäder kommen nicht aus den roten Zahlen heraus, sagt Hansueli Nievergelt, der Präsident der Vereinigung der Schweizer Bademeister. Die Situation werde sich kaum verbessern, da die Kosten für die Badeaufsicht und den Unterhalt der Bäder ständig steigen.

(fest/sda)