Abbas kandidiert für Arafat-Nachfolge

Abbas werde für die vom verstorbenen Palästinenserführer Jassir Arafat gegründete Bewegung antreten, sagte ein ranghoher Palästinenservertreter in Ramallah nach einer Sitzung des Fatah-Zentralkomitees. Die Fatah ist die wichtigste Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), deren Chef Abbas seit Arafats Tod ist.

Der frühere palästinensische Ministerpräsident und sein Nachfolger Ahmed Korei leiten die Amtsgeschäfte schon seit Arafats erstem Zusammenbruch Ende Oktober. Sie gelten als gemässigt und geniessen auch in Israel und Washington Ansehen.

Will Barghuti auch kandidieren?

Am Samstag hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, der seit zwei Jahren inhaftierte Fatah-Führer für das Westjordanland, Marwan Barghuti, erwäge eine Kandidatur für Arafats Nachfolge.

Barghuti, der eine massgebliche Rolle bei der im September 2000 begonnenen zweiten Intifada spielte, gilt als derzeit populärster Führer unter den Palästinensern. Im Juni verurteilte ihn ein israelisches Gericht wegen mehrfachen Mordes zu einer fünffachen lebenslangen Haftstrafe.

Gemäss einer Entscheidung des Zentralkomitees der Fatah und des PLO-Exekutivkomitees der tritt Korei die Nachfolge Arafats als Chef des Nationalen Sicherheitsrats an. Damit kontrolliert Korei künftig die verschiedenden palästinensischen Sicherheitsdienste, was er zu Arafats Lebzeiten vergeblich verlangt hatte.

(rp/sda)