Abklärungen zu einsturzgefährdetem Lawinenschutztunnel in Mitholz

Der zwei Jahre alte Mitholz-Tunnel musste am Freitag wegen Verformungen, Rissen und Betonabsplitterungen gesperrt werden. Der Tunnel sei akut einsturzgefährdet, bestätigte der Berner Kantonsoberingenieur Walter Dinkel Medienberichte. Der Druck von abgelagertem NEAT-Ausbruchmaterial sei höher als erwartet.

Ursache wird weiter abgeklärt

Die Ursache der Deformationen werde weiter abgeklärt, sagte die bernische Baudirektorin Barbara Egger. Zur Zeit stünden zwei Möglichkeiten im Vordergrund: Die beteiligten Ingenieure hätten entweder falsch berechnet, wieviel Bauschutt auf dem Tunnel abgelagert werden dürfe. Oder bei der Ablagerung durch die BLS Alpransit seien Fehler passiert.

Offen sei, ob die kantonalen Verantwortlichen Fehler gemacht hätten. Dies werde die Untersuchung zeigen. Klären werde sich damit auch, wer für die Schäden an dem 18 Mio. Franken teuren Bauwerk aufzukommen habe.

Kandersteg nur noch einspurig erreichbar

Seit der Schliessung des Tunnels ist Kandersteg nur noch einspurig über eine Notpiste via die NEAT-Baustelle erreichbar. Der Verkehr wird mit einer Lichtsignalanlage geregelt. Am Wochenende kam es zu Rückstaus, seit Montag haben sich die Wartezeiten aber laut Kantonspolizei Bern auf maximal zehn Minuten verkürzt.

Kandersteg verzeichnet als Folge der Tunnelschliessung inzwischen einem empfindlichen Rückgang bei den Tagestouristen, wie Doris Wandfluh, Leiterin von Kandersteg Tourismus, auf Anfrage erklärte: Die Bergbahnen erlitten Einbussen von bis zu 30 Prozent, noch schlimmer sei es am Wochenende gewesen.

(pt/sda)