Abschluss der Voruntersuchung zum Canyoning-Unglück

publiziert: Mittwoch, 1. Nov 2000 / 10:01 Uhr

Interlaken - 15 Monate nach dem schweren Canyoning-Unglück im Saxetbach ob Wilderswil beginnen Massnahmen zu greifen, welche die Risikosportarten sicherer machen. Für Regierungsrätin Elisabeth Zölch führt der Weg dazu nicht über neue Gesetze.

Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesamtes für Sport (BSPO) ging ans Werk; die Berner Volkswirtschaftsdirektorin Zölch liess gleichzeitig das Berner Modell erarbeiten. Es setzt auf «unabhängige Sicherheitsprüfungen mittels einer Zertifizierung, um mit einem Label im Markt Transparenz zu schaffen».

Damit die Unabhängigkeit gewahrt wird und das Label im Markt akzeptiert wird, fordert Zölch eine breit abgestützte Trägerschaft, beispielsweise in Form einer Stiftung, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur sda erläuterte. Die entsprechenden Arbeiten laufen laut Zölch programmgemäss. Noch in diesem Jahr soll die Öffentlichkeit über die Resultate informiert werden.

Max Etter vom BSPO schränkt zwar ein, noch gebe es «Defizite bei der Feinabstimmung von Regeln und Lehrgängen sowie bei der Verankerung in der Branche». Doch das Problembewusstsein und die Sensibilität bei den Anbietern seien gross. Was in anderen Bereichen «Jahrzehnte gedauert» habe, nämlich die Gründung von Verbänden und die Festsetzung von allgemein anerkannten Regeln, sei durch die Serie von Unglücksfällen «sehr beschleunigt» worden.

Jürg Ernst, Bereichsleiter Freizeitsicherheit bei der Suva, bestätigt diesen Eindruck. Er ist «zuversichtlich, dass die Bemühungen des Bundes, des Kantons Bern und der Branchenverbände schon bald zu Standards führen, die das Risiko auf ein kalkulierbares Mass reduzieren». In Zusammenarbeit mit den Privatversicherern habe die Suva jedoch schon vor diesen Unfällen eine sogenannte Wagnisliste erstellt, die «laufend aktualisiert» werde. Für die auf der Liste figurierenden Tätigkeiten werden die Versicherungsleistungen gekürzt.

Dass Risikosportarten wie Bungee-Jumping oder Deltasegeln aus dieser Liste gestrichen werden konnten, liege an der Weiterentwicklung von Geräten und Techniken, am Forcieren der Ausbildung und am Festsetzen von Standards seitens von Verbänden. Die Interessen aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen, sei allerdings «äusserst aufwendig», findet Heinz Loosli, Geschäftsführer des Interlakner Freizeitanbieters Alpin Raft. Dies umso mehr, als sich sein Unternehmen wie alle übrig gebliebenen Anbieter «in einer schwierigen Marktsituation bewähren» müsse. Vor allem der Schweizer Markt sei «völlig zusammengebrochen», und im übrigen werde es «nie mehr so sein wie vor dem 27. Juli 1999».

Im Rahmen des Berner Modells beteiligt sich Loosli daran, «aufeinander abgestimmte Ausbildungsgänge sowie ein Label für qualitativ hochstehende Unternehmen zu schaffen». Überdies sucht er das Gespräch mit dem Naturschutz, denn die Erhaltung der Ressourcen sei auch für sein Unternehmen «von existenzieller Bedeutung». Hans Fritschi, Präsident von Pro Natura Berner Oberland, hält freilich dafür, man stehe «weitgehend noch am selben Ort wie vor Jahren». Pro Natura fordere schon lange den Vollzug bestehender Gesetze und habe Ende Oktober gemeinsam mit den Oberländer Fischereiorganisationen beim Kanton Anträge gestellt. «Darin verlangen wir auf Grund der Betrachtung jedes einzelnen Gewässers Vorgaben über die kommerzielle Nutzung», erläutert Fritschi.

(news.ch)

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