Abstimmung über Verfassung verschoben

publiziert: Donnerstag, 25. Aug 2005 / 18:00 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 25. Aug 2005 / 21:39 Uhr

Bagdad - Die im Parlament geplante Abstimmung über die irakische Verfassung ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Das sagten Vertreter des Parlaments in Bagdad.

Die Sunniten fordern Neuwahlen.
Die Sunniten fordern Neuwahlen.
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Die irakischen Sunniten hatten zuvor das Dokument erneut scharf abgelehnt und Neuwahlen gefordert. "Der Entwurf ist illegal und verletzt die Übergangsverfassung", sagte Hussein el Falludschi der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Mitglied des Verfassungskomitees kündigte eine Klage an, sollte der Text wie erwartet noch am Donnerstag vom Parlament en werden. Dort stellen Schiiten und Kurden die Mehrheit.

Wütende Kritik

Der Verfassungsentwurf sollte bis zum 22. August fertig gestellt werden. Nach wütender Kritik der 15 Sunniten unter den 71 Mitgliedern des Komitees hatten die Schiiten und Kurden beschlossen, die Abstimmung um drei Tage zu verschieben.

Die sunnitische Minderheit dominierte unter Präsident Saddam Hussein den Irak. Führende Sunniten hatten nach dessen Sturz zum Boykott der Wahlen zum Übergangsparlament aufgerufen, wo sie nur schwach vertreten sind.

Ablehnung einer föderalen Struktur

Die Sunniten lehnen eine von Kurden und Schiiten bevorzugte föderale Struktur für den Irak ab, unter anderem weil sie befürchten, vom Öl-Reichtum im Norden und Süden des Landes abgeschnitten zu werden. Sunnitische Aufständische werden für viele der täglichen Anschläge im Irak verantwortlich gemacht.

In der Nacht kam es in mehreren Orten im Südirak auch zu Gefechten zwischen rivalisierenden Schiiten-Gruppen. Milizionäre der Mehdi-Armee des Klerikers Moktada el Sadr lieferten sich Kämpfe mit Mitgliedern des Obersten Rates für die Islamische Revolution (SCIRI).

Drei schiitische Minister sowie 21 Parlamentsabgeordnete stellten ihre Arbeit aus Protest gegen die Gewalt ein. Dies erschwert die Einigung auf einen Verfassungsentwurf zusätzlich.

(bert/sda)

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