IOC-Session Moskau

Adolf Ogi ist sauer

publiziert: Montag, 16. Jul 2001 / 16:10 Uhr

Moskau - Es war wie nach einer Niederlage im Fussball: Keiner ist schuld an der Schlappe von Adolf Ogi bei der Wahl ins IOC. Die fünf Schweizer IOC-Mitglieder zogen in Moskau offensichtlich nicht am gleichen Strick, aber jeder weiss, wie man es besser machen müsste. Und Ogi in der Schweiz ist sauer.

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Alt Bundesrat Adolf Ogi wurde von der IOC-Session in Moskau als einziges von sieben kandidierenden Neumitgliedern abgelehnt. Zum ersten Mal erlitt damit eine von der IOC-Exekutive präsentierte Kandidatur Schiffbruch. «En Chlapf an Gring», kommentierte der enttäuschte Berner. Entscheidend war die Übervertretung der Schweiz im Internationalen Olympischen Komitee.

Die IOC-Mitglieder René Fasel und Denis Oswald hätten Marc Hodlers Rücktritt vor der Wahl Ogis erwartet, nachdem das Schweizer Exekutivkomitee-Mitglied diesen Schritt in Aussicht gestellt hatte. Hodlers Erklärung: Er verzichtete, weil ihn Samaranch und Rogge darum gebeten hatten. IOC-Mitglied Gian-Franco Kasper wiederum glaubt nicht, dass sich ein Rücktrittsangebot von Hodler positiv ausgewirkt hätte; im Gegenteil, es hätte nach Erpressung ausgesehen. IOC-Mitglied Sepp Blatter sprach von miserabel koordiniertem Vorgehen; Swiss Olympic (früher Schweiz. Olympischer Verband) habe sportpolitisch versagt. Man hätte die Kandidatur Ogi am Vorabend zurückziehen müssen.

Ogi selber stellte fest: «Die magere Stimmenzahl kann den Anti- Schweiz-Reflex nicht allein erklären.» Ihn hatte, obwohl er es nicht ausdrücklich bestätigen wollte, das Verhalten mehrerer Schweizer IOC-Mitglieder gestört: dass Fasel schon im Vorfeld der Wahl erklärte, es seien zu viele Schweizer im IOC, dass Kasper zum Voraus sagte, Ogis Nichtwahl wäre kein Weltuntergang und Blatters vorzeitige Erklärung, eine Wahl Ogis unter den gegebenen Bedingungen wäre anti-konstitutionell für das IOC, und Hodlers nicht erfolgtes Rücktrittsangebot.

Neben der Übervertretung auf internationaler Ebene hat die Schweiz offensichtlich ein sportdiplomatisches Defizit inklusive Fehlbeurteilung der Lage an den Tag gelegt. Das erinnert fatal an die Schlappe von Sion 2006 vor zwei Jahren in Seoul.

Walter Kägi, der neue Präsident von Swiss Olympic, ist der Meinung, dass die Nichtwahl Ogis eine Schweizer Kandidatur für die Winterspiele 2010 nicht tangiert: «Wenn die IOC-Mitglieder uns etwas zeigen wollten, dann haben sie es jetzt gezeigt.» Auch diese Worte erinnern fatal an die Schlappe von Sion 2006 in Seoul.

PS: René Fasel ist übrigens der Meinung, die Schweizer Kandidatur 2010 sei trotz der Wahl Pekings für 2008 chancenlos. Na, denn Prost!

(sda)

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