Adrian Knups Beobachtungen und Ideen

publiziert: Montag, 10. Sep 2007 / 00:02 Uhr

Adrian Knup (39) verfolgt die Entwicklung der Schweizer Fussballer im Detail. Der 49-fache Internationale steht der SFV-Auswahl als Teamberater zur Seite. Unmittelbar nach einer kritischen Phase stiess der frühere Stürmer zum Team-(Kern).

Teammmanager Adrian Knup im Gespräch mit Journalisten.
Teammmanager Adrian Knup im Gespräch mit Journalisten.
Er weiss sich sehr gepflegt auszudrücken, der Schweizer Teamberater. Die Worte wägt er fein säuberlich ab. Festlegen, so zumindest hat man bei der Unterhaltung mit ihm das Gefühl, mag er sich (noch) nicht. Knup tastet sich ohne kernige Sprüche an seine neue Aufgabe heran.

Zehn Wochen hatte er nun Zeit, das Innen- Aussenleben der Nationalmannschaft kennen zu lernen. Nahe am Pulsschlag der Mannschaft soll seine Arbeit beginnen. Dort platziert er seine Sensoren, will er die teaminternen Strömungen spüren und seinen Beitrag zur Entscheidungsfindung liefern.

Acht Monate vor dem EM-Kick-off äusserte sich Adrian Knup zu einer Auswahl von Team-Aspekten:

Öffnung des Kaders

«Das Sichtungskader war schon vor meiner Ankunft ein Thema. Es ist gut, dass man den Kreis der Kandidaten auf 40 Spieler ausgedehnt hat. Optimal finde ich, dass sich zehn SFV-Trainer (alle Coaches der Nachwuchsabteilung sind an der Sichtung beteiligt) und Jörg Stiel um dieses 40er-Kader kümmern. Die Umsetzung des Konzepts erfolgte bislang konsequent. Ich selber bin bei der Beobachtung der Spieler nicht dabei, kenne die Resultate aber im Detail.»

Rückkehrer Blaise Nkufo

«Als von der Kaderöffnung die Rede war, prüfte man natürlich die Namen von allen möglichen Spielern: Wer kommt in Frage? An Blaise Nkufo kommt man unter diesen Voraussetzungen sicher nicht vorbei. Seine Rückkehr ist für mich ein sehr gutes Signal für alle, persönliche Ressentiments zu vergessen.»

Aussenseiter Valon Behrami

«Valon ist ein schräger Vogel. Daran gibt es nichts auszusetzen. Es ist aber wichtig, dass er sich auch ausserhalb des Platzes etwas integriert. Vieles wird diesbezüglich von der Gruppe selber reguliert. Der harte Kern der Equipe nimmt sich ihm an. Ich selber werde den Prozess sehr aufmerksam verfolgen und nötigenfalls auch Gespräche führen.»

Interne Gesetztenliste

«Es gibt sicher Posten, die besetzt sind. Auf etlichen Positionen herrscht ein grosser Konkurrenzkampf. Die Breite des Angebots ist sicher grösser als früher. Die Jungen sind bereit -- und zwar ohne lange Anpassungszeit. Gelson Fernandes (Debütant gegen Holland) beispielsweise kennt keine Anspannung. Als ich ihn vor dem Holland-Spiel fragte, ob er nervös sei, lächelte er nur. ´Nervös, ich? Warum denn?´»

Kompetenz der Kerngruppe (mit Kuhn, Hasler, Lämmli, Ebneter und Knup)

«Wir unterbreiten Köbi Kuhn Lösungsvorschläge. Kuhn soll unterstützt und entlastet werden. Wer meint, Kuhn werde von uns geleitet, hat die Idee nicht kapiert. Am Schluss entscheidet nach wie vor Kuhn. Dank der Kerngruppe soll er sich besser auf die Führung des Teams konzentrieren können.»

Skepsis gegenüber dem «Neuankömmling» Knup

«Dass nicht gleiche alle ein Hurra rufen, wenn ein Neuer kommt, ist ja logisch. Ich hätte als Spieler nicht anders reagiert. Man spürt schon, dass hier alles sehr eingespielt ist. Aber vor meiner Zusage für diesen Job (bis Ende EM befristet) habe mir in diversen Gesprächen natürlich ein genaues Bild gemacht, ob sie mich eigentlich wollen.»

Transparenz

«Mir ist es grundsätzlich immer lieber, wenn ich statt reagieren agieren kann. Wichtige Dinge müssen frühzeitig kommuniziert werden. Ich glaube, da kann ich Ideen aus einem guten Blickwinkel einbringen. Ich kenne die Seite der Spieler, und ich weiss, wie wie die Medien funktionieren. Es ist wichtig, wie wir unser Produkt Nationalmannschaft verkaufen. Das darf man unter keinen Umständen vernachlässigen.»

(von Sven Schoch/Si)

 
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