Eskalation
Ägyptens Präsident ordnet Untersuchung von «Massaker» an
publiziert: Montag, 8. Jul 2013 / 12:49 Uhr / aktualisiert: Montag, 8. Jul 2013 / 15:22 Uhr
Nach Angaben des Militärs kam es zu den Zusammenstössen, als Mursi-Anhänger versuchten, die Kaserne zu stürmen. (Symbolbild)
Kairo - Der ägyptische Übergangspräsident Adli Mansur hat eine Untersuchung der tödlichen Zusammenstösse angeordnet, bei denen am Montagmorgen in Kairo nach Angaben von Ärzten mindestens 42 Menschen getötet worden sind. 322 weitere wurden nach Medizinerangaben verletzt.
Mansur habe eine Kommission eingesetzt, welche die «Zwischenfälle» vor dem Hauptquartier der Republikanischen Garde untersuchen solle, berichtete das Staatsfernsehen.
Durch Schüsse auf Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi vor dem Hauptquartier der Republikanischen Garde waren nach Angaben von Ärzten mindestens 42 Menschen getötet worden. Die islamistischen Muslimbrüder erklärten, Polizei und Armee hätten die Demonstranten während des Morgengebets «massakriert».
Augenzeugen berichteten dagegen, die Armee habe lediglich Tränengas eingesetzt und Warnschüsse abgegeben. Sie machten «Schläger» in Zivil für die Gewalt verantwortlich. Unter den Augenzeugen waren auch Unterstützer der Muslimbruderschaft. Die Armee machte ebenfalls «bewaffnete Terroristen» für die Gewalt verantwortlich.
Das Militär nahm etwa 200 Bewaffnete fest. Sie hätten unter anderem Schusswaffen und Brandsätze bei sich gehabt, hiess es in einer Stellungnahme der Armee.
In einer Mitteilung betonten die Muslimbrüder, das ägyptische Volk wolle nicht wieder unter einer Militärdiktatur leben und werde den Kampf dagegen fortsetzen.
Salafisten nicht mehr für Regierung zu haben
Die radikal-islamischen Salafisten zogen sich aus den politischen Gesprächen zur Regierungsbildung zurück. Der Sprecher der Nur-Partei (Partei des Lichts), Nader al-Bakkar, erklärte über Twitter: «Wir haben als Reaktion auf das Massaker vor dem Club der Republikanischen Garde beschlossen, uns mit sofortiger Wirkung aus allen Verhandlungen zurückzuziehen.»
Die Salafisten hätten sich zur Teilnahme an den Beratungen bereiterklärt, um Blutvergiessen zu verhindern. «Nun fliesst das Blut in Strömen», fügte er hinzu. Die Nur-Partei hatte sich ursprünglich an der Suche nach einer neuen Führung in Ägypten beteiligt.
Die Gespräche verliefen bislang jedoch erfolglos, weil sich die Salafisten laut Medienberichten gegen Favoriten wie den Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei und den Sozialdemokraten Siad Bahaa El-Din gestellt hatten und eine politisch neutrale Persönlichkeit verlangten.
Am Sonntagabend hatten in Kairo erneut Zehntausende Anhänger wie auch Gegner des gestürzten Präsidenten Mursi demonstriert. Gegner der durch das Militär beendeten Herrschaft der Islamisten strömten in grosser Zahl auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos zusammen. Die Militärführung hatte den Präsidenten nach tagelangen Massenprotesten am vergangenen Mittwoch nach nur einem Jahr im Amt abgesetzt.
Durch Schüsse auf Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi vor dem Hauptquartier der Republikanischen Garde waren nach Angaben von Ärzten mindestens 42 Menschen getötet worden. Die islamistischen Muslimbrüder erklärten, Polizei und Armee hätten die Demonstranten während des Morgengebets «massakriert».
Augenzeugen berichteten dagegen, die Armee habe lediglich Tränengas eingesetzt und Warnschüsse abgegeben. Sie machten «Schläger» in Zivil für die Gewalt verantwortlich. Unter den Augenzeugen waren auch Unterstützer der Muslimbruderschaft. Die Armee machte ebenfalls «bewaffnete Terroristen» für die Gewalt verantwortlich.
Das Militär nahm etwa 200 Bewaffnete fest. Sie hätten unter anderem Schusswaffen und Brandsätze bei sich gehabt, hiess es in einer Stellungnahme der Armee.
In einer Mitteilung betonten die Muslimbrüder, das ägyptische Volk wolle nicht wieder unter einer Militärdiktatur leben und werde den Kampf dagegen fortsetzen.
Salafisten nicht mehr für Regierung zu haben
Die radikal-islamischen Salafisten zogen sich aus den politischen Gesprächen zur Regierungsbildung zurück. Der Sprecher der Nur-Partei (Partei des Lichts), Nader al-Bakkar, erklärte über Twitter: «Wir haben als Reaktion auf das Massaker vor dem Club der Republikanischen Garde beschlossen, uns mit sofortiger Wirkung aus allen Verhandlungen zurückzuziehen.»
Die Salafisten hätten sich zur Teilnahme an den Beratungen bereiterklärt, um Blutvergiessen zu verhindern. «Nun fliesst das Blut in Strömen», fügte er hinzu. Die Nur-Partei hatte sich ursprünglich an der Suche nach einer neuen Führung in Ägypten beteiligt.
Die Gespräche verliefen bislang jedoch erfolglos, weil sich die Salafisten laut Medienberichten gegen Favoriten wie den Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei und den Sozialdemokraten Siad Bahaa El-Din gestellt hatten und eine politisch neutrale Persönlichkeit verlangten.
Am Sonntagabend hatten in Kairo erneut Zehntausende Anhänger wie auch Gegner des gestürzten Präsidenten Mursi demonstriert. Gegner der durch das Militär beendeten Herrschaft der Islamisten strömten in grosser Zahl auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos zusammen. Die Militärführung hatte den Präsidenten nach tagelangen Massenprotesten am vergangenen Mittwoch nach nur einem Jahr im Amt abgesetzt.
(dap/sda)
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