Affäre Blocher-Roschacher: Zeitungen verlangen Klärung

publiziert: Donnerstag, 6. Sep 2007 / 07:42 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 6. Sep 2007 / 10:50 Uhr

Bern - Schweizer Zeitungen nehmen die Komplott-Andeutungen im Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Nationalrates zur Absetzung von Bundesanwalt Valentin Roschacher vorsichtig auf. Mehrere Kommentatoren fordern möglichst rasch klare Fakten.

Bundesrat Christoph Blocher weist die Vorwürfe zurück.
Bundesrat Christoph Blocher weist die Vorwürfe zurück.
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Die «Neue Zürcher Zeitung» vermutet, dass die Informationen über ein angebliches Komplott gegen Roschacher politisch nicht so schnell ausgestanden sein dürften. Die SVP scheine die Sache jedoch sehr ernst zu nehmen, schreibt sie.

Der Zürcher «Tages-Anzeiger» ist überzeugt, dass der Bericht im Wahlkampf der SVP letztendlich nützen wird, auch wenn Bundesrat Christoph Blocher schlecht wegkomme. Denn seine Partei könne Blocher nun als Opfer einer Intrige darstellen und damit die Wählerschaft mobilisieren.

Ähnlich sieht es die «Berner Zeitung»: Im Moment sähen sich Blocher und die SVP darin bestätigt, dass ein Geheimplan für die Abwahl Blochers im Dezember bestehe. Für die «Neue Luzerner Zeitung» ist offen, ob ein geheimer Plan gegen Roschacher eine Rolle spielte oder ob es sich um «Wahlkampfgetöse» handelt.

«Bund»: Noch zu spekulativ

Für den Berner «Bund» ist eine seriöse Diskussion nicht möglich, «solange die Situation so unerträglich spekulativ ist». Die politische Fairness verbiete es, die angebliche Verschwörung in die Erwägungen einzubeziehen, ob Blochers im Dezember wieder gewählt werden soll.

Sollte es aber handfeste Beweise dafür geben, dass Blocher sein Amt als Justizminister tatsächlich missbraucht habe, müsse der Justizminister sofort zurücktreten. Und auch der «Blick» wirft die Frage auf, ob das Roschacher-Komplott ein Justizskandal ist, der Blocher den Kopf kostet.

Es stehe Aussage gegen Aussage. Das seien gefährliche Machtspiele, schreibt der Kommentator der «Basler Zeitung». Die Wahrheit müsse auf den Tisch, und zwar noch vor der Bundesratswahl am 12. Dezember.

(fest/sda)

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