Afghanischer Präsident kritisiert Willkür der US-Truppen

publiziert: Dienstag, 10. Feb 2009 / 09:57 Uhr

Washington/München - Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat den Westen mitverantwortlich für das Erstarken der Taliban in seinem Land gemacht. In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstagsausgabe) warnte er davor, dass willkürliche Militäraktionen der US-Truppen die Position seiner Regierung schwächen und den «afghanischen Rechtsstaat unterwandern».

Karsai hat den Westen mitverantwortlich für das Erstarken der Taliban in seinem Land gemacht.
Karsai hat den Westen mitverantwortlich für das Erstarken der Taliban in seinem Land gemacht.
7 Meldungen im Zusammenhang
Karsai forderte die neue Regierung in Washington auf: «Hört auf mit zivilen Opfern, hört auf mit den Festnahmen und den Hausdurchsuchungen.» Notwendig sei eine «Strategie, die sich mehr darauf konzentriert, Frieden herbeizuführen».

Nach dem Sturz der Taliban vor mehr als sieben Jahren hätten sich die internationalen Truppen «nicht rechtzeitig um die Rückzugsgebiete jenseits der Grenze gekümmert», kritisierte Karsai.

Die Truppen müssten vor allem im Süden eingesetzt werden und dafür sorgen, dass die Grenze zu Pakistan besser gesichert werde. In den pakistanischen Stammesgebieten hatten die Taliban sich neu organisiert und von da aus die Rückeroberung von Gebieten in Afghanistan gestartet.

Drei zusätzliche Brigaden

Es wird erwartet, dass US-Präsident Barack Obama demnächst die Entsendung von bis zu drei zusätzlichen Brigaden mit insgesamt 12'000 Soldaten nach Afghanistan anordnen wird.

In den kommenden zwölf bis 18 Monaten sollen parallel zum schrittweisen US-Abzug aus dem Irak bis zu 30'000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan geschickt werden. Das Pentagon wartet jedoch weiter auf grünes Licht aus dem Weissen Haus.

Wie ein hoher Pentagon-Mitarbeiter am Montag mitteilte, liegen Verteidigungsminister Robert Gates entsprechende Order seit der vergangenen Woche vor. Gates habe sie jedoch noch nicht unterzeichnet, weil die Regierung signalisiert habe, zunächst die verschiedenen in der Planung befindlichen strategischen Massnahmen prüfen zu wollen. Derzeit haben die USA dort 36'000 Soldaten stationiert.

(smw/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kabul - Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat die Überprüfung eines ... mehr lesen 1
Hamid Karsai verteidigte das Gesetz und sprach von «Missverständnissen» und einer falschen Übersetzung.
Kabul - Im Streit um den Termin der afghanischen Präsidentenwahl hat Amtsinhaber Hamid Karsai eingelenkt. Er stimme der Entscheidung der Wahlkommission zu, die Präsidentschaftswahlen wie ursprünglich geplant am 20. August abzuhalten, teilte Karsai in Kabul mit. mehr lesen 
US-Soldaten im Training vor ihrem Einsatz in Afghanistan.
CNN-News Nach nur vier Wochen im Amt als ... mehr lesen
Kabul - Der gewaltsame Konflikt in ... mehr lesen
Für 55 Prozent der getöteten Zivilisten sind Aufständische wie die Taliban verantwortlich gewesen.
Chaos in Kabul: Ein Sprecher der Taliban erklärte, dass insgesamt sieben Selbstmordattentäter losgeschickt wurden. (Archivbild)
Kabul - Wenige Stunden nach der ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
München - Der neue Sicherheitsberater der US-Regierung, der frühere ... mehr lesen
General	James Jones mit NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Kabul.
Vizepräsident Joe Biden möchte starke internationale Partnerschaften. (Archivbild)
München - Die neue US-Regierung ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
USA  Washington - Ein Metallteil, das über den Zaun des Weissen Hauses in Washington geworfen wurde, hat vorübergehend einen Alarm in der Residenz des US-Präsidenten ausgelöst. mehr lesen
Schon wieder ein Vorfall am Weissen Haus.
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
Achtens Asien Mit seinem Besuch in Vietnam hat US-Präsident Obama seine seit acht Jahren verfolgte Asienpolitik abgerundet. Die einstigen Todfeinde USA und Vietnam sind, wenn auch noch ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem ... mehr lesen
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 9°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 7°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 3°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 15°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten