Afrikanische Union gegründet - Vorbild ist die EU
publiziert: Dienstag, 9. Jul 2002 / 10:59 Uhr
Durban - Die Afrikanische Union (AU) hat ihren ersten Gipfel begonnen. Der südafrikanische Präsident und erste AU-Vorsitzende Thabo Mbeki erklärte am Dienstag in Durban die Gründungssitzung der neuen Gemeinschaft für eröffnet.
Das Logo des Gründungsgipfels der Afrikanischen Union AU.
Der Staatenbund löst nach 39 Jahren die Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) ab.
Die AU orientiert sich an der Europäischen Union. Nach den Plänen von Libyens Revolutionsführer Muammar el Gaddafi hatten deren Mitglieder bereits im vergangenen Jahr den Umbau beschlossen.
Gemeinsame Währung
Die 53 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union sind die gleichen wie in der OAU. Dabei hat sich das Ziel der Organisation, die heute 800 Millionen Menschen vertritt, deutlich geändert.
Während bei der Gründung der OAU 1963 noch nationale Souveränität und Nicht-Einmischung in die Angelegenheiten der gerade unabhängig gewordenen Ex-Kolonien im Mittelpunkt standen, plant die AU nach dem Vorbild der EU nun einen einheitlichen Wirtschaftsraum und eine gemeinsame Währung. Die Anhänger des Panafrikanismus haben sich damit durchgesetzt.
Die vier wichtigsten Organe der AU arbeiteten unter anderem Namen auch schon für die OAU. Die AU-Konferenz, die im ersten Jahr von Südafrikas Präsident Thabo Mbeki geleitet wird, ersetzt den bisherigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs. Der neue Aussenministerrat fungierte bislang bereits als OAU-Ministerrat.
Afrikanisches Parlament
Der Ständige Botschafterausschuss am AU-Sitz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba erhält neue Kompetenzen. Bislang waren die Botschafter nur beratend tätig.
Die zehnköpfige AU-Kommission, die das Sekretariat der OAU ersetzt, erhält die Aufgabe, die Vorschläge und Programme anderer AU-Organe umzusetzen. Kommissarischer Präsident bleibt vorerst OAU-Generalsekretär Amara Essy.
Ein afrikanisches Parlament, eine gemeinsame Zentralbank und ein Gerichtshof sollen in den kommenden Monaten gegründet werden. Ein Rat für Frieden und Sicherheit soll nach dem Vorbild des UNO-Sicherheitsrats ermächtigt werden, eine afrikanische Friedenstruppe in Konfliktregionen zu schicken.
Für die zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Kontinents sind eigene Ausschüsse geplant. Auch die Neue Partnerschaft für Entwicklung (NEPAD), der die G-8-Staaten vor zwei Wochen ihre Zustimmung erteilten, soll nach dem Willen Südafrikas zu einem Hauptanliegen der AU werden.
Die AU orientiert sich an der Europäischen Union. Nach den Plänen von Libyens Revolutionsführer Muammar el Gaddafi hatten deren Mitglieder bereits im vergangenen Jahr den Umbau beschlossen.
Gemeinsame Währung
Die 53 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union sind die gleichen wie in der OAU. Dabei hat sich das Ziel der Organisation, die heute 800 Millionen Menschen vertritt, deutlich geändert.
Während bei der Gründung der OAU 1963 noch nationale Souveränität und Nicht-Einmischung in die Angelegenheiten der gerade unabhängig gewordenen Ex-Kolonien im Mittelpunkt standen, plant die AU nach dem Vorbild der EU nun einen einheitlichen Wirtschaftsraum und eine gemeinsame Währung. Die Anhänger des Panafrikanismus haben sich damit durchgesetzt.
Die vier wichtigsten Organe der AU arbeiteten unter anderem Namen auch schon für die OAU. Die AU-Konferenz, die im ersten Jahr von Südafrikas Präsident Thabo Mbeki geleitet wird, ersetzt den bisherigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs. Der neue Aussenministerrat fungierte bislang bereits als OAU-Ministerrat.
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Die zehnköpfige AU-Kommission, die das Sekretariat der OAU ersetzt, erhält die Aufgabe, die Vorschläge und Programme anderer AU-Organe umzusetzen. Kommissarischer Präsident bleibt vorerst OAU-Generalsekretär Amara Essy.
Ein afrikanisches Parlament, eine gemeinsame Zentralbank und ein Gerichtshof sollen in den kommenden Monaten gegründet werden. Ein Rat für Frieden und Sicherheit soll nach dem Vorbild des UNO-Sicherheitsrats ermächtigt werden, eine afrikanische Friedenstruppe in Konfliktregionen zu schicken.
Für die zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Kontinents sind eigene Ausschüsse geplant. Auch die Neue Partnerschaft für Entwicklung (NEPAD), der die G-8-Staaten vor zwei Wochen ihre Zustimmung erteilten, soll nach dem Willen Südafrikas zu einem Hauptanliegen der AU werden.
(gä/sda)
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