Agassi, der in seinem zweiten Rom-Finalspiel nach 1989 (!)
erstmals den Titel gewann, ist hinter Australian-Open-Sieger Thomas
Johansson (Sd) nun die neue Nummer zwei der Jahreswertung.
Im ersten Durchgang stellte Agassi mit einem Break zum 3:2 früh
die Weichen und gewann mit dem zweiten Servicedurchbruch, den Haas
mit einem Doppelfehler nach 45 Minuten perfekt machte, den Satz mit
6:3. Im zweiten Umgang, der mit demselben Resultat endete, lief es
für den Deutschen nicht viel besser. Haas machte aus seinem Frust
keinen Hehl, häufig flog der Schläger, die Reklamationen häuften
sich. Im dritten Durchgang brachen dann alle Dämme. Agassi führte
nach zwei schnellen Breaks mit 4:0 und überliess dem Deutschen
keinen Spielgewinn.
1989 hatte Agassi im Final im Rom gegen den Argentinier Alberto
Mancini noch einen einen Matchball vergeben und anschliessend die
Partie in fünf Sätzen verloren. «Das ist 13 Jahre her, inzwischen
habe ich es verarbeitet», scherzte der 32-Jährige und ergänzte: «Es
ist ein neues Jahrzehnt, ein neues Jahrhundert, ein neues
Jahrtausend. Aber es ist eine grosse Chance für mich, und ich bin
wirklich sehr zufrieden mit meinem Spiel in dieser Woche.»
Der klare Ausgang der Partie überraschte. Denn Haas hatte das
Endspiel nach einem 6:1, 7:5-Sieg über US-Jungstar Andy Roddick
ohne Satzverlust erreicht.
Henin schaltete Capriati und Serena Williams aus
Justine Henin gewann erstmals das Millionen-Turnier in Berlin.
Im Final der 95. Auflage siegte die 19-jährige Wimbledon-Finalistin
über Serena Williams erst im Tiebreak des Entscheidungssatzes. Für
ihren fünften Turniersieg erhielt die Nummer acht der Weltrangliste
182 000 Dollar Preisgeld. Die einstige US-Open-Siegerin Serena
Williams hingegen verpasste ihren ersten Sandplatz-Titel.
Im dritten Satz hatte Henin vorerst zwei Matchbälle beim Stand
von 6:5 nicht nützen können. Doch Williams, die zwar mit ihrem
Powertennis das Spiel mehrheitlich diktierte, beendete die Partie
mit einem ihrer zuhäufig auftretenden Vorhandfehler. Die Belgerin
nahm somit indirekt Revanche am «Williams-Clan». Serenas Schwester
Venus hatte die Henin in ihren zuvor zwei Finalspielen der Saison
jeweils bezwungen.
Henin hatte sich bereits in den Halbfinals als Aussenseiterin
durchgesetzt. Die favorisierte Jennifer Capriati (USA) verzeichnete
einen glänzenden Start und führte schnell mit 3:0, ehe Henin immer
besser ins Spiel kam. Nach 35 Minuten vergab die Belgierin drei
Satzbälle, Capriati fing sich noch einmal, wurde sicherer und
brachte den Satz nach 52 Minuten mit 7:5 nach Hause. Nach einem
Regen-bedingten Unterbruch fand Henin schnell ins Spiel zurück und
drehte den Match mit 6:2 und 6:1 im zweiten und dritten Satz.
Serena Williams schaltete danach die Israelin Anna Smashnova sicher
6:3, 6:2 aus.
(kil/sda)