French Open Schlechte Bedingungen Mit Agnieszka Radwanska und Simona Halep scheitern zwei Top-10-Spielerinnen beim French Open im Achtelfinal. Beide beklagten sich danach über die Bedingungen. mehr lesen
Grand Slam
Agassi verlor - Henman muss nachsitzen
publiziert: Freitag, 6. Jul 2001 / 21:32 Uhr
Wimbledon - Tim Henman lässt seine Landsleute weiterhin vom ersten Wimbledon-Einzeltitel seit 65 Jahren träumen. Der Brite führte gegen Goran Ivanisevic mit 2:1 Sätzen, als der Halbfinal wegen Regens abgebrochen und die Fortsetzung auf heute Samstag verlegt wurde. Im ersten Halbfinal hatte Patrick Rafter wie im Vorjahr Andre Agassi in fünf Sätzen geschlagen.
5:7, 7:6 (8:6), 6:0, 2:1 (Service Ivanisevic) lautete das Skore
beim Abbruch aus der Sicht Henmans. Ivanisevic wird das vorzeitige
Ende des Arbeitstages gelegen gekommen sein, denn nach dem
verlorenen Tiebreak war er völlig aus dem Tritt geraten; für den
Gewinn des dritten Satzes benötigte Henman gerade mal eine
Viertelstunde.
Wie schon im Viertelfinal gegen Roger Federer herrschte auf dem Centre Court ein weiteres Mal «Henmania». Die britischen Zuschauer sorgten im altehrwürdigen Stadion abermals für eine Stimmung, die normalerweise im Tennis nur in Länderkämpfen (Daviscup/Fedcup) anzutreffen ist. Die Begeisterung des einheimischen Publikums ist nachvollziehbar. Die Briten warten nicht nur seit Fred Perry (1936) auf einen Wimbledon-Sieger, sondern seit 63 Jahren, als Henry «Bunny» Austin im Endspiel dem Amerikaner Don Budge unterlegen war, auch auf einen «eigenen» Finalisten.
Agassis verpasste Chancen
Die 14. Ausgabe des Klassikers Rafter - Agassi hielt den grossen Erwartungen Stand; Rafter, neben Pete Sampras der nach wie vor beste Serve-und-Volley-Spezialist, und Return-König Agassi zeigten in der knapp dreistündigen Begegnung fantastisches Tennis. Mit Ausnahme des ersten Satzes, den der Amerikaner fast nach Belieben dominierte und nach nur 24 Minuten für sich entschied, verlief die Partie jederzeit ausgeglichen.
Er habe in den entscheidenden Momenten einfach das Glück auf seiner Seite gehabt, befand Rafter nach dem 2:6, 6:3, 3:6, 6:2, 8:6. «Auf diese Weise drehst du nicht manche Partie um. Das gelingt dir vielleicht in jedem 100. oder 200. Spiel.» Tatsächlich hatte Agassi im fünften Durchgang alle Vorteile auf seiner Seite. Er nahm dem Australier gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab, besass im dritten und fünften Game vier weitere Breakchancen und konnte bei 5:4 zum Matchgewinn servieren; zu jenem Zeitpunkt war der Mann aus Las Vegas lediglich noch zwei Punkte von seinem dritten Wimbledon- Final entfernt. Rafter schaffte aber den Gleichstand und wehrte beim Stande von 6:6 einen weiteren Breakball ab. Mit seinem fünften Sieg gegen Agassi revanchierte sich Rafter unter anderem für die Halbfinal-Niederlage, die er im Januar beim Australian Open -- ebenfalls in fünf Sätzen (!) -- hatte hinnehmen müssen.
Agassi trauerte verständlicherweise nach dem Spiel seinen vergebenen Möglichkeiten nach. «Ich wüsste allerdings nicht, was ich hätte besser machen können. Pat hat in den entscheidenden Momenten einfach besser gespielt», sagte der Amerikaner, der trotz dieser bitteren Niederlage wieder die Führung in der Jahreswertung übernehmen wird. Das Klassement des so genannten Champions Race hatte Agassi nach seinem Sieg beim Australian Open schon in den ersten 19 Wochen des Jahres angeführt, war dann aber von French- Open-Sieger Gustavo Kuerten an der Spitze abgelöst worden.
In Wimbledon standen sich Rafter und Agassi zum dritten Mal hintereinander im Halbfinal gegenüber. Vor zwei Jahren hatte sich Agassi durchgesetzt, dann aber im Final wie Rafter im letzten Jahr gegen Sampras verloren. Rafter hat nun die Chance, als erster Australier seit 1987 das Wimbledon-Turnier zu gewinnen. Vor 14 Jahren hatte Pat Cash triumphiert.
Talent Valent
Im Junioren-Turnier hat Roman Valent als dritter Schweizer den Final erreicht. Der am Sonntag 18-jährig werdende Zürcher schlug den zwei Jahre jüngeren Yeu-Tzuoo Wang aus Taipei 4:6, 6:4, 6:3. Valents Gegner wird heute Samstag der Luxemburger Gilles Muller sein, die Nummer 2 im Junioren-Ranking. 1976 hatte Heinz Günthardt das Turnier gewonnen, vor drei Jahren siegte Roger Federer.
Valent, der von Martina Hingis' früherem Sparringpartner Pavel Daron trainiert wird, war auf der «Insel» bereits zuvor erfolgreich. Mit einem Finalsieg gegen den Genfer Stéphane Bohli hatte er das Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Roehampton für sich entschieden. In den Grand-Slam-Turnieren wies Valent bislang die Viertelfinal-Qualifikation beim Australian Open als Bestergebnis aus. Zu Beginn des Jahres hätte der Sohn tschechischer Eltern wohl nicht mit solch einem Erfolg gerechnet. Nach dem Australian Open war er am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und hatte deshalb rund zwei Monate pausieren müssen.
Männer-Einzel, Halbfinals: Patrick Rafter (Au/3) s. Andre Agassi (USA/2) 2:6, 6:3, 3:6, 6:2, 8:6. -- Final (Sonntag, 15 Uhr): Rafter (3) - Henman (6)/Ivanisevic.
Frauen-Doppel, Halbfinals: Lisa Raymond/Rennae Stubbs (USA/Au/1) s. Kimberly Po/Nathalie Tauziat (USA/Fr/5) 6:3, 7:5. Kim Clijsters/ Ai Sugiyama (Be/Jap/9) s. Virginia Ruano Pascual/Paola Suarez (Sp/Arg/2) 6:4, 6:4.
Junioren-Turnier. Junioren-Einzel, Halbfinals: Roman Valent (Sz/10) s. Yeu-Tzuoo Wang (Tapei) 4:6, 6:4, 6:3. Gilles Muller (Lux) s. Philipp Petzschner (De) 6:3, 7:6 (7:3).
Wie schon im Viertelfinal gegen Roger Federer herrschte auf dem Centre Court ein weiteres Mal «Henmania». Die britischen Zuschauer sorgten im altehrwürdigen Stadion abermals für eine Stimmung, die normalerweise im Tennis nur in Länderkämpfen (Daviscup/Fedcup) anzutreffen ist. Die Begeisterung des einheimischen Publikums ist nachvollziehbar. Die Briten warten nicht nur seit Fred Perry (1936) auf einen Wimbledon-Sieger, sondern seit 63 Jahren, als Henry «Bunny» Austin im Endspiel dem Amerikaner Don Budge unterlegen war, auch auf einen «eigenen» Finalisten.
Agassis verpasste Chancen
Die 14. Ausgabe des Klassikers Rafter - Agassi hielt den grossen Erwartungen Stand; Rafter, neben Pete Sampras der nach wie vor beste Serve-und-Volley-Spezialist, und Return-König Agassi zeigten in der knapp dreistündigen Begegnung fantastisches Tennis. Mit Ausnahme des ersten Satzes, den der Amerikaner fast nach Belieben dominierte und nach nur 24 Minuten für sich entschied, verlief die Partie jederzeit ausgeglichen.
Er habe in den entscheidenden Momenten einfach das Glück auf seiner Seite gehabt, befand Rafter nach dem 2:6, 6:3, 3:6, 6:2, 8:6. «Auf diese Weise drehst du nicht manche Partie um. Das gelingt dir vielleicht in jedem 100. oder 200. Spiel.» Tatsächlich hatte Agassi im fünften Durchgang alle Vorteile auf seiner Seite. Er nahm dem Australier gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab, besass im dritten und fünften Game vier weitere Breakchancen und konnte bei 5:4 zum Matchgewinn servieren; zu jenem Zeitpunkt war der Mann aus Las Vegas lediglich noch zwei Punkte von seinem dritten Wimbledon- Final entfernt. Rafter schaffte aber den Gleichstand und wehrte beim Stande von 6:6 einen weiteren Breakball ab. Mit seinem fünften Sieg gegen Agassi revanchierte sich Rafter unter anderem für die Halbfinal-Niederlage, die er im Januar beim Australian Open -- ebenfalls in fünf Sätzen (!) -- hatte hinnehmen müssen.
Agassi trauerte verständlicherweise nach dem Spiel seinen vergebenen Möglichkeiten nach. «Ich wüsste allerdings nicht, was ich hätte besser machen können. Pat hat in den entscheidenden Momenten einfach besser gespielt», sagte der Amerikaner, der trotz dieser bitteren Niederlage wieder die Führung in der Jahreswertung übernehmen wird. Das Klassement des so genannten Champions Race hatte Agassi nach seinem Sieg beim Australian Open schon in den ersten 19 Wochen des Jahres angeführt, war dann aber von French- Open-Sieger Gustavo Kuerten an der Spitze abgelöst worden.
In Wimbledon standen sich Rafter und Agassi zum dritten Mal hintereinander im Halbfinal gegenüber. Vor zwei Jahren hatte sich Agassi durchgesetzt, dann aber im Final wie Rafter im letzten Jahr gegen Sampras verloren. Rafter hat nun die Chance, als erster Australier seit 1987 das Wimbledon-Turnier zu gewinnen. Vor 14 Jahren hatte Pat Cash triumphiert.
Talent Valent
Im Junioren-Turnier hat Roman Valent als dritter Schweizer den Final erreicht. Der am Sonntag 18-jährig werdende Zürcher schlug den zwei Jahre jüngeren Yeu-Tzuoo Wang aus Taipei 4:6, 6:4, 6:3. Valents Gegner wird heute Samstag der Luxemburger Gilles Muller sein, die Nummer 2 im Junioren-Ranking. 1976 hatte Heinz Günthardt das Turnier gewonnen, vor drei Jahren siegte Roger Federer.
Valent, der von Martina Hingis' früherem Sparringpartner Pavel Daron trainiert wird, war auf der «Insel» bereits zuvor erfolgreich. Mit einem Finalsieg gegen den Genfer Stéphane Bohli hatte er das Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Roehampton für sich entschieden. In den Grand-Slam-Turnieren wies Valent bislang die Viertelfinal-Qualifikation beim Australian Open als Bestergebnis aus. Zu Beginn des Jahres hätte der Sohn tschechischer Eltern wohl nicht mit solch einem Erfolg gerechnet. Nach dem Australian Open war er am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und hatte deshalb rund zwei Monate pausieren müssen.
Männer-Einzel, Halbfinals: Patrick Rafter (Au/3) s. Andre Agassi (USA/2) 2:6, 6:3, 3:6, 6:2, 8:6. -- Final (Sonntag, 15 Uhr): Rafter (3) - Henman (6)/Ivanisevic.
Frauen-Doppel, Halbfinals: Lisa Raymond/Rennae Stubbs (USA/Au/1) s. Kimberly Po/Nathalie Tauziat (USA/Fr/5) 6:3, 7:5. Kim Clijsters/ Ai Sugiyama (Be/Jap/9) s. Virginia Ruano Pascual/Paola Suarez (Sp/Arg/2) 6:4, 6:4.
Junioren-Turnier. Junioren-Einzel, Halbfinals: Roman Valent (Sz/10) s. Yeu-Tzuoo Wang (Tapei) 4:6, 6:4, 6:3. Gilles Muller (Lux) s. Philipp Petzschner (De) 6:3, 7:6 (7:3).
(sda)
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