Der Zersiedelung soll Einhalt geboten werden

Agglomerationen verdichten - Zersiedelung bremsen

publiziert: Freitag, 21. Jan 2011 / 10:40 Uhr / aktualisiert: Freitag, 21. Jan 2011 / 15:00 Uhr
Zürich ist einer der vier Metripolitanregionen.
Zürich ist einer der vier Metripolitanregionen.

Bern - Die Schweiz leidet unter Zersiedelung. Für einen nachhaltigeren Umgang mit dem knappen Boden, haben Bund, Kantone und Gemeinden das Raumkonzept Schweiz ausgearbeitet, das sie am Freitag den Medien vorgestellt und in die Vernehmlassung geschickt haben.

9 Meldungen im Zusammenhang
Ziel sei die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung besser zu koordinieren, um den Verbrauch von Boden und die Kosten zu senken, teilten das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK), der Schweizerische Städteverband sowie der Schweizerische Gemeindeverband in einem gemeinsamen Communiqué mit.

Dazu soll die Entwicklung künftig konsequent auf bereits bebaute Gebiete gelenkt werden. Bei der Verdichtung der Städte und der Ortskerne sollen aber Pärke und Plätze als Freiräume erhalten bleiben, um die Wohn- und Lebensqualität zu erhöhen.

Noch unverbaute Landschaften sollen in der Planung als Räume für die Naherholung, die Artenvielfalt und eine multifunktionale Landwirtschaft ausgeschieden werden.

Raumkonzept: Zwölf überregionalen Räumen

Weil heute viele Menschen täglich zwischen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Einkaufen Gemeinde-, Kantons- oder gar Landesgrenzen überqueren, schlägt das Raumkonzept vor, in zwölf überregionalen Räumen zu planen und handeln.

Vier davon sind grossstädtisch geprägt. Es handelt sich um Zürich, Basel, den Genferseebogen und die Hauptstadtregion. Damit hatten die Bemühungen von Bern und den umliegenden Städten Erfolg, sich auf dem gleichen raumplanerischen Niveau zu positionieren wie die anderen drei Regionen. In Entwürfen waren ursprünglich nur drei sogenannte Metropolitanregionen um Zürich, Basel und im Bassin lémanique vorgesehen.

Siedlungserneuerung statt Einzonung

In der Schweiz, wo weniger als die Hälfte des Territoriums besiedelt werden könne, müssten auf 18'000 Quadratkilometern Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Landwirtschaft und Umweltanliegen unter einen Hut gebracht werden. Dies sei eine grosse Herausforderung.

Das gemeinsam von Vertretern von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden ausgearbeitete Raumkonzept definiert nun als Oberziel, bestehende Siedlungen zu verdichten.

Dazu soll die Siedlungserneuerung gegenüber der Ausscheidung neuer Baugebiete den Vorrang erhalten. Noch unverbaute Landschaften sollen in der Planung als Räume für die Naherholung, die Artenvielfalt und eine multifunktionale Landwirtschaft ausgeschieden werden.

Bei der Planung der Verkehrsinfrastruktur soll die optimale Auslastung bestehender Infrastrukturen künftig vor dem Bau neuer Verkehrswege Priorität haben. Die Raumplaner sollen zudem Rahmenbedingungen für mehr Energieeffizienz (etwa durch kurze Wege) schaffen.

Bislang beschränkter Erfolg

Die Raumplanung versuche seit Jahrzehnten die Zersiedelung zu bremsen. Mit beschränktem Erfolg. Deshalb gelte es nun, neue Wege zu gehen, um den Verbrauch von Boden einzudämmen.

Das Zauberwort des Raumkonzepts Schweiz heisst Koordination. Gemeinden und Kantone sollen bei der Raumplanung über den «Tellerrand» ihres Territorium hinaus denken und die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung besser aufeinander abstimmen.

(dyn/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Die Zersiedelung in der Schweiz nimmt zu.
Bern - Der Nationalrat fasst wie der ... mehr lesen 1
Neuenburg - Der Wohnungsbau in ... mehr lesen 2
In der Schweiz wachsen kleinere Gemeinden, während grosse wie Zürich eher stagnieren.
Bis 2016 rechnet der ZVV mit 25 Prozent mehr Passagieren.
Zürich - Der Zürcher Kantonsrat hat ... mehr lesen
Bern - Allein der Unterhalt von ... mehr lesen
Die Altstadt von Thun (Symbolbild).
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Fast 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind mit ihrem jeweiligen Wohnort zufrieden. Zu den Stärken eines Schweizer Durchschnittsorts gehören aus Sicht der Einwohner das Schulsystem und die Infrastruktur. mehr lesen 
Bald auch bei den VBZ? U-Bahn-Pusher in Tokyo
Etschmayer Jetzt wissen wir es: Guter Verkehr, ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat lehnt die von Umweltverbänden lancierte ... mehr lesen
Moritz Leuenberger: Die Initiative zielt grundsätzlich in die richtige Richtung.
Das Anwachsen der Bauzonen soll gestoppt werden.
Bern - Eine Mehrheit der Schweizer ... mehr lesen 5
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei ... mehr lesen  
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria am Luganersee.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=22&col=COL_2_1
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten