Aids-Medikamente sind in Entwicklungsländern zu teuer

publiziert: Freitag, 15. Nov 2002 / 12:02 Uhr / aktualisiert: Freitag, 15. Nov 2002 / 12:23 Uhr

Bern - Das Aids-Medikament Viracept von Roche ist aus Sicht der Medecins sans Frontiers (MSF) in Entwicklungsländern zu teuer. In einem offenen Brief fordert die Hilfsorganisation den Basler Pharmakonzern zu Preisreduktionen auf.

Roche ist nach wie vor das Pharmaunternehmen, das für seine Medikamente in Entwicklungsländern die höchsten Preise verlangt, schreibt MSF in seinem vor den Medien vorgestellten Brief fest. Vorallem das Aids-Medikament Viracept (Nelfinavir) hat MSF dabei im Blick.

Im Vergleich zu den in der Schweiz und Frankreich üblichen Preisen seien die Preise für Viracept in den am wenigsten entwickelten Länder südlich der Sahara bislang erst um 40 bis 50 Prozent gesenkt worden, hält MSF fest. Das Hilfswerk fordert Roche auf, einen Preisnachlass von mindestens 85 Prozent zu gewähren.

In der Schweiz erhalten Patientinnen und Patienten Viracept für 6169 US-Dollar pro Person und Jahr. Der günstigste Preis südlich der Sahara liege bei 3130 US-Dollar, rechnet MSF vor. In Kamerun werde das Medikament indes für 4124 US-Dollar verkauft. Das sei fast das Doppelte als in Brasilien.

Dieses südamerikanische Land habe mit dem Basler Unternehmen einen Preis von 2336 US-Dollar pro Patient und Jahr aushandeln können, schreibt MSF in ihrem Brief.

Tatsächlich habe Roche im Mai 2000 im Rahmen einer UNO-Initiative zur Bekämpfung von Aids in Afrika angekündigt, auch die Medikamentenpreise zu senken, sagte Roche-Sprecher Horst Kramer auf Anfrage. Allerdings habe man keine Dimensionen angegeben. Im Fall von Viracept sei der Preis soweit als möglich gesenkt worden.

Für Viracept müsse Roche Lizenzgebühren zahlen, zudem falle für dieses Medikament der ganze US-Markt weg, sagte Kramer. Mit dem bis heute erreichten Preisniveau in Afrika sei das Unternehmen auch nicht ganz zufrieden.

Der Pharmakonzern hat laut Kramer den Preis für das Aids-Medikament Invirase unter den Preis von Generika-Anbietern gesenkt. Roche wolle weiterhin mit seinem HIV-Portfolio keine Gewinne erwirtschaften, hält er fest.

(bert/sda)

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