Aids fordert mehr Opfer als der Zweite Weltkrieg

publiziert: Dienstag, 31. Okt 2000 / 10:04 Uhr

Washington - Die Immunschwächekrankheit Aids wird mehr Opfer fordern als der Zweite Weltkrieg. Zu diesem Schluss kommt die internationalen Umweltorganisation Worldwatch Institute in einem am am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Der Vorsitzende von Worldwatch, Lester Brown, sagte, falls kein medizinisches Wunder geschehe, würden alle im Jahr 2000 mit Aids infizierten 24 Millionen Afrikaner sterben. Jeden Tag sterben 6.000 Afrikaner an der Krankheit, 11.000 infizieren sich.

Brown sagte, obwohl inzwischen klar sei, dass Aids Millionen Opfer fordere, hätten die am schwersten betroffenen Länder der Bekämpfung der Krankheit noch immer keine Priorität eingeräumt. Hoffnung gebe es in Staaten wie Uganda und Sambia, denen es gelungen sei, die Infektionsraten zu reduzieren. Brown erklärte in seinem Bericht, die Demographie der Krankheit werde noch nicht richtig verstanden. Im Gegensatz zu anderen Infektionskrankheiten, unter denen ältere oder ganz junge Menschen zu leiden hätten, würden meist junge Erwachsene Opfer von Aids. Der Bericht verwies darauf, dass die Lebenserwartung in Afrika rasant fällt. Im Simbabwe läge diese bis 2010 bei 70 Jahren, mit Aids wird sie wahrscheinlich auf unter 35 Jahre fallen. In Südafrika wird die Lebenerwartung von 68 auf 48 Jahre fallen, in Sambia von 60 auf 30.

«Dies entspricht eher dem Mittelalter als den modernen Zeiten», hiess es. Neue Untersuchung deuten daraufhin, dass das Aids-Virus auch die Fruchtbarkeit der Frauen reduziert. Brown erklärte, weil afrikanische Frauen meist sexuelle Beziehungen zu älteren Männern hätten, bekämen sie die Krankheit eher und könnten vor ihrem Tod keine Kinder mehr bekommen. Nach Kriegen kommt es häufig zu einem Mangel an Männern, in Afrika wird es nach Angaben des Berichts an Frauen fehlen. «Die Epidemie tötet mehr Frauen als Männer in Afrika, darum werden Männer den Frauen zahlenmäßig in einem Verhältnis von elf zu neun überlegen sein», erklärte Brown. Weil auch viele junge Eltern sterben, geht der Bericht von 40 Millionen Waisen in Afrika bis 2010 aus. Obwohl das afrikanische Familiensystem sehr stabil sei, sei es möglich, dass Millionen Waisen Strassenkinder würden.

(sda)

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