Nach den Höhenflügen vom Wochenende nutzte Weltmeister Simon Ammann die kurze Zwischenlandung für einen ausführlichen Rück- und Ausblick. Am Samstag will «Air Ammann» in Sapporo wieder durchstarten.

Simon Ammann: «Am Samstag stand ich eigentlich noch ziemlich fest auf dem Boden. Mir wurde bewusst, dass ich wieder ein riesiges Ding gepackt hatte. Der grosse emotionale Schub kam erst am Sonntag, da war ich am Schweben. Ich bin jetzt Weltmeister und Olympiasieger, die grössten Sachen habe ich erreicht. Von nun an bin ich der Springer, der überhaupt keinen Druck hat. Das nehme ich als Leitgedanke, die Zukunft mit viel mehr Gelassenheit.»
Mit anderen Worten könnten Sie jetzt aufhören.
Ammann: «Das könnte ich. Mit 25 Jahren, als älterer Skispringer, habe ich mich wirklich gefragt, was jetzt wichtig ist, wie lange es noch Sinn macht. Ich will so lange springen, wie ich super Leistungen bringen kann. Und das geht etwa bis 30. Das wäre in meinem Fall bis 2011. Wenn ich die Leute im Weltcup anschaue, sind die Springer über 30 absolute Ausnahmeerscheinungen.»
Haben Sie am Montag versucht, noch einmal auf den Boden zu kommen, bevor Sie wieder abheben? Oder kann man dieses Hochgefühl eine Woche konservieren?
Ammann: «Wir haben am Sonntagabend ausgiebig gefeiert und bis ins Morgengrauen getanzt. Am Montag war ich emotional leer, richtig platt. Ich bin froh, dass wir jetzt wieder Training haben und der Alltag zurückkehrt. Nach einem guten Erlebnis habe ich aber den Wunsch, das auch richtig zu feiern, das gehört dazu. In Salt Lake City war das nicht möglich. Natürlich gab es eine Medaillen-Feier, aber es lag nicht drin, dass man auch noch mit der Mannschaft ausgeht. Es ging alles so schnell.»
Sie setzten sich vor den Weltmeisterschaften mit der Geschichte von Sapporo 1972 auseinander. Was haben Sie daraus gelernt?
Ammann: «Ich sprach mit Walter Steiner (der damals Olympia-Gold um 0,1 Punkte verpasste). Ich sah mir seinen Sprung an, was mich in der Ansicht bestärkte, dass auch mein Sprung hier funktioniert. Er sprang damals im Parallel-Stil so ruhig und harmonisch, wie wir es auch heute im V-Stil noch versuchen.»
Ein 35 Jahre alter Sprung als Gebrauchsanweisung auf dem Weg zu WM-Gold?
Ammann: «Es gibt bei einem Sprung gewisse Basispunkte, die ganz genau stimmen müssen. Der Sprung muss sauber zusammenlaufen, er muss druckvoll vom Schanzentisch gehen, die Aerodynamik muss passen. Die Flugkurven der einzelnen Athleten sind sehr unterschiedlich, die Basispunkte aber für alle gleich. Und Walter Steiner machte das damals genau richtig.»
An Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen haben Sie viel mehr Zeit, sich auf eine Schanze einzustellen. Statt einem oder zwei Tagen wie im Weltcup sind es vier Tage. Ist das für Sie ein grosser Pluspunkt?
Ammann: «Ja. Ich kann alles besser aufeinander abstimmen und mich richtig einschiessen. Ich habe eine klare Strategie: Ich lerne die Schanze kennen, dann teste ich zum Beispiel Anzüge. Im Weltcup mache ich eigentlich die gleiche Vorbereitung. Ich war aber oft nicht kaltblütig genug, das technisch auch umzusetzen.»
Weil es im Weltcup nicht um gleich viel geht?
Ammann: «Das kann schon sein.» (lacht)
Jetzt haben Sie hier in Sapporo auf die kleine Schanze gewechselt. Es gibt Leute wie Adam Malysz oder Janne Ahonen, die als Spezialisten für sogenannte Normalschanzen gelten. Was macht solche Spezialisten aus?
Ammann: «Der Spezialist fliegt am weitesten (lacht). Auf der kleinen Schanze ist die Absprungkraft ein bisschen grösser. Aber der Sprung muss genauso harmonisch funktionieren wie auf der grossen Schanze. Wenn ich im Vergleich zu den besten Abspringern vielleicht ein kleines Manko habe, kann ich das mit meiner Technik wettmachen. Ich hoffe, dass auch Andreas (Küttel) den Dreh wieder findet, er ist ja einer dieser besten Abspringer.»
Ein Problem, das Sie nie richtig lösen konnten, ist die geringe Anlaufgeschwindigkeit.
Ammann: «Von meiner Anlaufposition her muss ich zufrieden sein, wenn ich die Durchschnittsgeschwindigkeit aller Springer erreiche. Natürlich wäre es das Ziel, der Schnellste zu sein, weil das im Endeffekt zwei, drei Meter ausmacht. Das ist halt schon sehr viel wert, wenn es um die Entscheidung geht.»
Können Sie mit Ihren 58 Kilogramm überhaupt der Schnellste sein?
Ammann: «Das Gewicht macht in der Spur nicht den Unterschied aus.»
Bei den Olympiasiegen und bis vor zwei Jahren haben Sie mit einem Sportpsychologen zusammengearbeitet. Brauchen Sie in diesem Bereich keine Betreuung mehr oder machen Sie das jetzt mit Berni Schödler?
Ammann: «Das Meiste mache ich selber. Ich habe von Hanspeter Gubelmann sehr viel gelernt, was die Wettkampfplanung betrifft. Dieses Programm verfolge ich heute noch, mit den Vorbereitungsritualen, mit der Fähigkeit, sich zu konzentrieren und dann wieder aktiv aufzumachen, damit man nicht zu lange fokussiert ist.»
Seit Oktober studieren Sie an der ETH Zürich Informations- und Elektrotechnik. Was spielt das bei Ihrer Rückkehr an die Spitze für eine Rolle?
Ammann: «Ich bin genau im richtigen Fachbereich gelandet und habe etwas gefunden, das mich in Zukunft vielleicht genauso erfüllen wird wie jetzt das Skispringen. Als ich an der ETH anfing, begann ja auch gleich die Saison. Aber die Gewissheit, dass ich an der ETH einsteige und einen nächsten Stein ins Rollen bringen kann, half mir in der Vorbereitung im Sommer schon enorm.»
Nach den ersten zwei Goldmedaillen wurden Sie mit Anfragen für öffentliche Auftritte und Interviews überhäuft. Das Interesse liess bald einmal nach, jetzt dürfte es wieder schlagartig ansteigen. Haben Sie vor, selektiver auszuwählen?
Ammann: «Im Vergleich zur Masse an Anfragen ging ich schon nach Salt Lake höchst selektiv vor. Es ist gut, wenn ich nur die Rosinen aus dem ganzen Kuchen rauspicke, Sachen, die für mich auch etwas hergeben. Viel mehr am Herzen als noch vor vier Jahren liegt mir, Leute zu treffen und ihnen eine Freude zu machen. Nach Salt Lake kam so viel, dass ich eine ganze Büromannschaft gebraucht hätte (lacht). Ich hoffe, dass ich das jetzt ein bisschen besser steuern kann -- auch ohne Büromannschaft. Ich habe vor, die ganze Fanpost zu beantworten. Nicht die Liebesbriefe, aber wenigstens die Autogrammwünsche.»

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