Al Gore: «Web 2.0 braucht einen höheren Zweck»

publiziert: Samstag, 15. Nov 2008 / 08:43 Uhr

San Francisco - Al Gore fordert sinnvollere Nutzung interaktiver Internetmöglichkeiten: «Das meiste, was heute im Bezug auf Interaktivität auf Nutzerseite im Internet passiert, ist unnötiger Blödsinn. Wir müssen das überwinden. Das Web 2.0 braucht dringend einen höheren Zweck.»

Kein anderer Kommunikationskanal ist derzeit so zeitnah wie das Web 2.0.
Kein anderer Kommunikationskanal ist derzeit so zeitnah wie das Web 2.0.
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Mit diesen mahnenden Worten appellierte der ehemalige US-Vizepräsident, Friedensnobelpreisträger und bekennende Umweltschutzverfechter Al Gore kürzlich im Rahmen des Web 2.0 Summit in San Francisco an die versammelte Internetbranche.

Mit dem Internet sei eine «unglaubliche Quelle der Macht» entstanden, die den Individuen durch die Vermittlung von Wissen eine wesentlich bessere Möglichkeit einräume, die Politik eines Staates mitzuentscheiden. Welch enormes positives Potenzial in der Internettechnologie steckt, habe nicht zuletzt der Erfolg von Barack Obama bei den Präsidentschaftswahlen bewiesen.

«Der Wahlkampf Obamas hat eine Vielzahl neuer Wege aufgezeigt, wie die Möglichkeiten des Internets sinnvoll für positive Zwecke eingesetzt werden können. Jetzt ist es an der Zeit, diese neuen Möglichkeiten auch in anderen Bereichen zu nutzen», forderte Gore laut Cnet-Bericht.

Thema Umweltschutz

Konkret verwies der US-amerikanische Ex-Politiker dabei vor allem auf das Thema Umweltschutz. «Obama hätte es ohne das Internet und seine kommunikativen Interaktionsmöglichkeiten nicht ins Weisse Haus geschafft. Auch Probleme wie der globale Klimawandel werden nicht zu lösen sein, wenn man es nicht schafft, dieses Thema in den Köpfen der Menschen zu verankern», erklärte Gore.

Und genau hier komme das Web ins Spiel. «Mithilfe neuer Informationssysteme haben die Menschen die Möglichkeit, sich in einfachster Art und Weise miteinander zu vernetzen und sich zu verschiedenen wichtigen Themen auszutauschen», betonte Gore.

Das Netz selbst werde so zu einem «Marktplatz der Ideen» für die Lösung wichtiger Zukunftsfragen, der eine Art «kollektiver Intelligenz» beheimate.

Erster Präsident im Internetzeitalter

«Obama ist der erste Präsident im Internetzeitalter. Er hat es wie kein anderer vor ihm verstanden, die thematischen Hauptanliegen seiner Politik im Web zu inszenieren», stellt Markus Hübner, Webexperte und Geschäftsführer der Brand Management Agentur Brandflow fest. Mithilfe des Internets und seiner technischen Möglichkeiten hätten die Menschen auf der ganzen Welt ein Bild von der Politik Obamas bekommen.

«Natürlich hat das Web 2.0 aufgrund seines enormen Vernetzungspotenzials auch für Unternehmen oder Umweltschutz-NGOs viel zu bieten», ergänzt Hübner. Das Mitmach-Web sei geradezu prädestiniert dafür, wenn es darum gehe, ein bestimmtes Thema in die Köpfe der Menschen zu bringen.

«Das Web 2.0 ist eine Form der vernetzten Kommunikation, die sich ideal dafür eignet, Themen und Inhalte schnell und effizient zu verbreiten», ist Hübner überzeugt.

Erst der Anfang

Der eindrucksvoll im Internet geführte Wahlkampf Obamas sei aber erst der Anfang. «Das Web 2.0 ist weit mehr als nur das planlose Vernetzen der User und Hochladen von Inhalten. Im Hinblick auf seinen Nutzen für die Lösung wichtiger Probleme wie dem Klimawandel sehe ich aber noch viel Entfaltungspotenzial», meint Hübner.

Für die Unternehmen und NGOs sei es deshalb schon jetzt wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen und ihre Strategien dementsprechend anzupassen.

«Kein anderer Kommunikationskanal ist derzeit so zeitnah wie das Web 2.0. Grosse PR-Kampagnen sind dadurch überflüssig geworden. Wer heute ein bestimmtes Thema verbreiten will, kann dies innerhalb kürzester Zeit sehr effektiv und kostengünstig im Web tun und erzielt dabei sogar ein weltweites Echo», so Hübner abschliessend.

(smw/pte)

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