Algeriens Präsident Bouteflika im Amt bestätigt

publiziert: Freitag, 10. Apr 2009 / 13:49 Uhr / aktualisiert: Freitag, 10. Apr 2009 / 23:30 Uhr

Algier - Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika ist in einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl mit 90 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Die Wahlbeteiligung wurde von der Regierung mit rekordverdächtigen 75 Prozent angegeben.

Abdelaziz Bouteflika jetzt mit der dritten Amtszeit.
Abdelaziz Bouteflika jetzt mit der dritten Amtszeit.
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Der 72-Jährige tritt damit nach zehn Jahren seine dritte Amtszeit an, die erst durch eine Verfassungsänderung möglich geworden war. Oppositionsparteien sprachen von «massivem Wahlbetrug».

Soldaten und Polizisten in Zivil seien kurz vor der Ankunft von Wahlbeobachtern in Bussen zu Wahllokalen gebracht worden, berichtete die Zeitung «El Watan».

Bei der Auszählung seien kaum Vertreter der Gegenkandidaten dabei gewesen. Die Opposition kritisierte ferner, viele Menschen seien nur zur Wahl gegangen, weil sie Nachteile am Arbeitsplatz befürchteten.

Hohe Wahlbeteiligung?

Die überraschend hohe Wahlbeteiligung liess sich bei Stichproben in Wahllokalen in Algier nicht bestätigen. Das Staatsfernsehen zeigte zwar Menschenschlangen vor Wahllokalen. Unabhängige Journalisten hingegen berichteten von verwaisten Wahlbüros.

Vor der Wahl war die grösste Sorge des Präsidenten eine niedrige Wahlbeteiligung gewesen. «Stimmt meinetwegen auch gegen mich, aber Hauptsache ihr geht wählen», hatte er gebettelt. Das Ergebnis muss noch vom Verfassungsrat bestätigt werden.

Unausgeglichener Wahlkampf

Bouteflikas fünf Gegenkandidaten hatten keine Chance, sich im knapp dreiwöchigen Wahlkampf zu profilieren. Bereits vor der Wahl hatten einige Kandidaten das Handtuch geworfen.

Am Wahltag war es in der vor allem von Berbern bewohnten Kabylei zu Ausschreitungen gekommen. Bei einer Bombenexplosion bei einem Wahllokal wurde offenbar ein Polizist verletzt. Andere Quellen sprachen von zwei toten Polizisten. Regierungsgegner verwüsteten vier Wahlbüros und verbrannten Urnen.

Bouteflika war 1999 gegen Ende des Bürgerkriegs mit Hilfe der Armee erstmals gewählt worden und regiert seitdem mit dem Ausnahmezustand. Ob er seine dritte Amtszeit durchhält, ist unsicher, da er gesundheitlich angeschlagen ist.

(bert/sda)

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