Alinghi segelt mit Spinnaker aus Toggenburger Stoff

Otto Sutter, technischer Direktor bei Meyer-Mayor, fiebert bei den nächtlichen TV-Übertragungen mit. Sowohl die Alinghi wie auch ihre neuseeländische Konkurrenz verfügen über Spinnaker, deren Stoff im Toggenburg gewoben wurde. Die grossflächigen Vorsegel spielen bei leichtem Wind eine entscheidende Rolle.

Das Geheimnis des Synthetik-Gewebes liegt in seiner Leichtigkeit, wie Sutter erklärt. Der Markt für dieses spezielle Produkt sei klein. Das Toggenburger Familienunternehmen mit 36 Angestellten lebt zu einem Fünftel davon - bei steigender Tendenz, wie der technische Direktor sagt.

Hauptsächlich verkauft Meyer-Mayor modische Küchenwäsche weltweit an den Fachhandel. Ausserdem handelt die Firma mit Textilien für die Hotellerie.

Das Synthetik-Rohwegebe für Spinnaker oder Heissluftballone wird seit 1993 in Neu St. Johann hergestellt. Es handelt sich um die Weiterentwicklung eines US-amerikanischen Produkts, das aus der Fallschirmindustrie stammt.

Gewoben wird mit speziellen Maschinen. Besonderes Know-how ist laut Sutter auch für das Waschen, die Färbung und Fixierung sowie die Beschichtung des Stoffes nötig. Dieses Ausrüsten geschieht bei einer Partnerfirma in Deutschland.

Sportsegler wurden 1995 erstmals auf das Toggenburger Gewebe aufmerksam. Damals gewann Neuseeland den America´s Cup mit einem Spinnaker aus dem Stoff. Danach gab es einen Boom, erinnert sich Sutter.

(rr/sda)