Alle lieben Freddie

publiziert: Samstag, 17. Jun 2006 / 14:05 Uhr

Eine deutsche Illustrierte kürte ihn zum WM-Spieler mit dem grössten Sexappeal. Schweden hat in Fredrik Ljungberg, dem Last-Minute-Torschützen zum 1:0 gegen Paraguay, den Liebling der Nation gefunden.

Fredrik Ljungberg: Kommt her in meine Arme! Ich liebe euch!
Fredrik Ljungberg: Kommt her in meine Arme! Ich liebe euch!
Als Freddie Ljungberg in der 89. Minute mit seinem Kopfballaufsetzer den erlösenden Siegestreffer der «Tre Kronor» erzielte und das Tor zu den Achtelfinals weit öffnete, war die blau-gelbe Party der 50 000 Schweden-Anhänger im Olympiastadion und von über 100 000 auf der Fanmeile in Berlin gerettet.

Freddie sperrte nach seinem sehenswerten Siegestor («Das war einer meiner berühmten Kopfbälle. Das gelingt mir nicht alle Tage») seinen Mund weit auf, stiess den erlösenden Jubelschrei aus und breitete seine Arme aus wie ein weltlicher oder geistlicher Herrscher.

Kommt alle her in meine Arme. Ich liebe euch.

Fredrik der Grosse

«Fredrik der Grosse» titelte das «Aftonbladet» auf seiner Titelseite. «Lovely Ljungberg», schob der «Daily Dagens Nyheter» nach. Der exzentrische Freddie, eine Laufmaschine und ein Hitzkopf, befreite die Schweden mit seinem 13. Tor im 58. Länderspiel vor dem drohenden WM-Aus.

Nach -zig Versuchen beendete der Arsenal-Star nach Vorlage der beiden Einwechselspieler Elmander und Allbäck endlich die WM-Torflaute, die 179 Minuten lang dauerte.

Vorbei waren Angst und Nervosität bei den Spielern, beigelegt der Zwist und die persönlichen Animositäten zwischen Ljungberg und Captain Olof Mellberg, der nach dem 0:0 im Startspiel gegen Trinidad und Tobago zu einem lautstarken Disput geführt hatte.

Vertrieben auch die Schlaflosigkeit in der Nacht vor dem Spiel in Berlin, als deutsche Fans das Domizil der Schweden im Hotel Kempinski am Kurfüstendamm in Beschlag nahmen und nach dem Triumph der Deutschen gegen Polen die ganze Nacht über lautstark feierten.

Schwache Testspiele

Verdrängt auch die erneut mangelnde Effizienz im Abschluss des magischen Offensivdreiecks mit Henrik Larsson (Barcelona), dem in der Pause wegen Leistenbeschwerden ausgewechselten Zlatan Ibrahimovic (Juventus) und von Freddie Ljungberg, denen es im WM-Jahr nicht mehr rund lief.

In der Qualifikation waren sie noch für 20 der 30 Tore der Schweden besorgt, deren sieben markierte Ljungberg allein.

In sechs Testspielen glückten dem offensiv eingestellten Schweden aber nur noch zwei Treffer, obwohl unter den Gegnern mit Saudi-Arabien und Chile (je 1:1), Finnland und Jordanien (je 0:0) Teams von bescheidenem Kaliber waren.

Freddies Forderung

«Wir sind effektiv, wenn wir rasant über die Flügel angreifen und unser Kurzpassspiel fördern», kritisierte Ljungberg und geriet mit dieser Aussage mit Abwehrchef Mellberg in die Haare, der es bevorzugt, lange Bälle in die Spitze zu schlagen.

Der 29-jährige Ljungberg, der seit dem 12. September 1998 für Arsenal spielt und in 198 Spielen 46 Tore erzielte, geht nach Einschätzung seiner Mitspieler dennoch gemässigter und verantwortungsvoller als einst mit seiner Zeit und seinem Tun um. Geblieben sind sein wilder Charakter, seine offenen, ungeschmickten Worte, seine Showauftritte in der Öffentlichkeit, aber auch seine blitzschnellen Antritte und sein ungeheurer Einsatz.

Deshalb lieben alle Freddie und stimmen in den speziell kreierten «Freddie-Ljungberg-Song» ein, der mit folgenden Worten beginnt: «We love you, because you have no hair and you are everywhere» (wir lieben dich, weil du glatzköpfig und überall bist).

(von Peter Wyrsch, Berlin/Si)

 
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