Alonso erster «König der Nacht»

publiziert: Sonntag, 28. Sep 2008 / 16:51 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Sep 2008 / 20:42 Uhr

Zwei Wochen nach Sebastian Vettels Triumph in Monza hat auch der GP von Singapur unter Flutlicht einen völlig unerwarteten Ausgang genommen. Fernando Alonso siegte nach turbulentem Verlauf vor Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Nick Heidfeld wurde Sechster.

1 Meldung im Zusammenhang
Noch am Samstag war Alonso im Qualifying der grosse Pechvogel gewesen. Wegen defekter Benzinzufuhr war ihm die Teilnahme am Finale der besten zehn verwehrt und lediglich Startplatz 15 geblieben.

Knapp 24 Stunden später wurde der Spanier für jenes Malheur fürstlich entschädigt und durfte sich als erster «König der Nacht» feiern lassen.

Alonso, der in diesem Jahr nach der Rückkehr zu Renault vier 4. Plätze als Bestergebnisse auswies, kam praktisch aus dem Nichts, zu seinem 20. Grand-Prix-Sieg, dem ersten seit seinem Erfolg vor einem guten Jahr in Monza im McLaren-Mercedes.

Genugtuung für Rosberg

Auch Rosberg war so weit vorne nicht erwartet worden. Für den deutsch-finnischen Doppelbürger kommt dieses Ergebnis ebenso einer Genugtuung gleich, und zwar für eine mit einer Ausnahme enttäuschend verlaufenen Saison.

Rosberg hatte wohl beim Saisonauftakt in Australien Platz 3 belegt, war aber seither nur noch dreimal als Achter in die Punkteränge gefahren.

Hamilton schliesslich baute mit Platz 3 seine WM-Führung auf seinen ersten Verfolger Felipe Massa um sechs auf sieben Punkte aus. Endgültig aus der Entscheidung gefallen ist Kimi Räikkönen. Der Titelverteidiger schied drei Runden vor Schluss an 5. Stelle liegend nach einem Unfall aus.

Unfall von Piquet

Während des ersten Rennviertels warf die Flutlicht-Premiere im Kreis der Spitzenfahrer keine hohen Wellen. Ganz vorne zog der aus der Pole-Position gestartete Massa mit vier Sekunden Vorsprung vor Hamilton ungefährdet seine Kreise.

Doch im Zuge einer Safety-Car-Phase, ausgelöst durch einen Unfall von Nelson Piquet im Renault, überstürzten sich die Ereignisse - und machte sich Massa zum grossen Verlierer.

Ferrari patzt wieder in der Box

Für Massa geriet der erste Boxenstopp, den die meisten Fahrer während des ersten Einsatzes des Führungswagens erledigten, zum Fiasko.

Die teaminterne Ampel - Ferrari setzt als einziger Rennstall anstelle des «Lollipop-Mannes» ein digitales System ein - war (kurz) auf «grün» geschaltet, obwohl der Tankvorgang noch nicht abgeschlossen war. Massa fuhr los, riss den meterlangen Schlauch mit sich und musste noch einmal anhalten, damit die Crew die silberne Röhre vom Einführstutzen lösen konnten.

Massa, der zu allem Übel auch noch einen Mechaniker verletzte, wurde zudem mit einer Durchfahrtsstrafe wegen «gefährlicher Fahrweise» belegt. Beim Wegfahren von der Tankstelle hatte er eine Kollision nur knapp vermeiden können. Der Traum, mit dem sechsten Saisonsieg Hamilton als WM-Leader abzulösen, war endgültig geplatzt. Stattdessen blieben Rang 13 und der grosse Frust.

Enttäuschung für BMW-Sauber

Eine Strafe hatten auch Robert Kubica und Rosberg zu gewärtigen. Der Pole und der Deutsche hatten während der Neutralisation des Rennens nach Piquets Crash ihren ersten Stopp eingelegt, obwohl die Boxengasse noch geschlossen war. Kubica und Rosberg mussten deshalb auf Geheiss der Stewards für zehn Sekunden vor ihrer Box stillstehen.

Derweil Kubica, der zuvor als Vierter geführt worden war, aus den Traktanden fiel und schliesslich als Elfter über die Ziellinie fuhr, behauptete sich Rosberg in der Spitzengruppe. Der Weltmeister-Sohn war mit rund 13 Sekunden Vorsprung in Führung gelegen, bevor er seine Strafe absass. Diese Marge reichte, um sich in dritter Position wieder einzureihen.

Für BMW-Sauber geriet nach Kubicas Strafe die Nacht-Premiere zur Enttäuschung. Die drei Punkte, die Nick Heidfeld als Sechster erhielt, entsprechen bei weitem nicht den (eigenen) Erwartungen.

Resultate:
1. Fernando Alonso (Sp), Renault. 2. Nico Rosberg (De), Williams-Toyota, 2,9 Sekunden zurück. 3. Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes, 5,9. 4. Timo Glock (De), Toyota, 8,1. 5. Sebastian Vettel (De), Toro Rosso-Ferrari, 10,2. 6. Nick Heidfeld (De), BMW-Sauber, 11,1. 7. David Coulthard (Gb), Red Bull-Renault, 16,3. 8. Kazuki Nakajima (Jap), Williams-Toyota, 18,4. 9. Jenson Button (Gb), Honda, 19,8. 10. Heikki Kovalainen (Fi), McLaren-Mercedes, 26,9.

11. Robert Kubica (Pol), BMW-Sauber, 27,9. 12. Sébastien Bourdais (Fr), Toro Rosso-Ferrari, 29.4. 13. Felipe Massa (Br), Ferrari, 35,1. 14. Giancarlo Fisichella (It), Force India-Ferrari, 43,5.

WM-Stand: (nach 15 von 18 Rennen)
Fahrer: 1. Hamilton 84. 2. Massa 77. 3. Kubica 64. 4. Räikkönen 57. 5. Heidfeld 56. 6. Kovalainen 51. 7. Alonso 38. 8. Vettel 27. 9. Trulli 26. 10. Glock 20. 11. Webber 20. 12. Rosberg 17. 13. Piquet 13. 14. Barrichello 11. 15. Nakajima 9. 16. Coulthard 8. 17. Bourdais 4. 18. Button 3.

Teams: 1. McLaren-Mercedes 135. 2. Ferrari 134. 3. BMW-Sauber 120. 4. Renault 51. 5. Toyota 46. 6. Toro Rosso-Ferrari 31. 7. Red Bull-Renault 28. 8. William-Toyota 16. 9. Honda 14. 10. Force India-Ferrari 0.

(bert/Si)

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