Formel 1

Alonso meldet sich eindrücklich zurück

publiziert: Sonntag, 10. Jul 2011 / 15:52 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 10. Jul 2011 / 19:21 Uhr

Fernando Alonso hat im Grand Prix von Grossbritannien die Fahrer von Red Bull in die Schranken gewiesen und seinen ersten Sieg in diesem Jahr errungen.

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Für Ferrari hat sich dank Alonso der Kreis vorerst geschlossen. Vor 60 Jahren hatte der Argentinier Froilan Gonzalez für die Equipe aus Maranello ebenfalls in Silverstone den ersten Sieg in einem Formel-1-Rennen eingefahren. Nun sorgte der Asturier für Triumph Nummer 216 der «Roten».

Die diesjährige Ausgabe des Grand Prix wird als abwechslungs- und ereignisreiches Rennen in die Geschichte eingehen. Dazu trug auch das «typisch englische Wetter» seinen Teil bei. Der vor dem Start einsetzende Regen sorgte für aussergewöhnliche Verhältnisse; zu Beginn war die Strecke zu zwei Dritteln nass, der Rest blieb vor Niederschlag verschont.

Vettels missratener Boxenstopp

Die Entscheidung zugunsten Alonsos fiel im Zuge der zweiten Boxenstopps. Der zu jenem Zeitpunkt in Führung liegende Sebastian Vettel musste beim Zwischenhalt länger als geplant innehalten, weil sich das linke Hinterrad erst im zweiten Anlauf befestigen liess. Dies erlaubte Alonso, noch in der Boxengasse vorbeizuziehen. Vettel blieben Rang 2 und die Erkenntnis, dass Ferrari wieder zu den ganz ernsthaften Konkurrenten zu zählen ist. Wie sehr das neuerdings wieder ad acta gelegte «Zwischengas»-Verbot das Klassement beeinflusst hat, war jedoch nicht abzuschätzen gewesen.

Im neunten Grand Prix des Jahres musste sich Vettel zum dritten Mal geschlagen geben. Gleichwohl wuchs sein ohnehin erklecklicher Vorsprung in der WM-Gesamtwertung weiter an. Der im Kanton Thurgau wohnende Blondschopf liegt nunmehr 80 Punkte vor seinem ersten Verfolger, Teamkollege Mark Webber. Der aus der Pole-Position ins Rennen gegangenge Vorjahressieger, der schon beim Start von Vettel passiert worden war, wurde Dritter. Der Australier hätte den mit Reifenproblemen konfrontierten Vettel in der Schlussphase wohl dezidierter unter Druck setzen und ihn womöglich überholen können. Die Aufforderung der Teamleitung, sich zurückzuhalten, schob dem Ansinnen aber den Riegel - obwohl Webber, wie er versicherte, den vier oder fünfmal gehörten Funkspruch ignoriert haben will.

Nach der Übernahme der Führung blieb Alonso auf dem Weg zu seinem 27. Sieg, dem ersten seit jenem von Ende Oktober 2010 bei der Premiere in Südkorea, ungefährdet. Ob dem auch ohne den Fauxpas von Red Bull so gewesen wäre, bleibt Spekulation. Auf jeden Fall hatte Alonso schon als Vettels Verfolger einen äusserst starken Eindruck hinterlassen. Die neuen Teile am Ferrari, vorab jene im Bereich der (zuvor kränkelnden) Aerodynamik, scheinen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben.

Alonsos Zuversicht

Vor dem Abstecher auf die britische Insel hatte selbst der stets optimistische Alonso Zweifel gehegt. «Ich war mir nicht sicher, ob wir hier in Silverstone schnell und konkurrenzfähig sein würden. Ich befürchtete, dass unsere Stärken auf dieser Strecke mit mehreren Hochgeschwindigkeitskurven nicht zum Tragen kommen würden.» Umso grösser waren die Erleichterung - und die Zuversicht für die nächsten Aufgaben. «Dieses Ergebnis gibt mir und dem ganzen Team einen gewaltigen moralischen Schub.» Im Lager von Red Bull dürften die Worte nicht ungehört verhallt sein.

Weit schlimmere Folgen hatte ein missglückter Reifenwechsel für Jenson Button. Der Engländer, in seiner Heimat schon zuvor stets glücklos und noch nie besser denn als Vierter klassiert, wurde zur Aufgabe gezwungen, weil die Radmutter vorne rechts am McLaren nicht festgeschraubt war. Als Button das Auto am Ausgang der Boxengasse parkieren musste, hatte er an zweiter Stelle gelegen.

Resultate:
Silverstone (Eng). Grand Prix von Grossbritannien (52 Runden à 5,891 km/306,227 km): 1. Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 1:28,41,196 (207,155 km/h). 2. Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 16,511 Sekunden zurück. 3. Mark Webber (Au), Red Bull-Renault, 16,947. 4. Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes, 28,986. 5. Felipe Massa (Br), Ferrari, 29,010. 6. Nico Rosberg (De), Mercedes, 60,665. 7. Sergio Perez (Mex), Sauber-Ferrari, 65,590. 8. Nick Heidfeld (De), Lotus-Renault, 75,542. 9. Michael Schumacher (De), Mercedes, 77,912. 10. Jaime Alguersuari (Sp), Toro Rosso-Ferrari, 79,108. 11. Adrian Sutil (De), Force India-Mercedes, 79,712. 12. Witali Petrow (Russ), Lotus-Renault, 80,681. 13. eine Runde zurück: Rubens Barrichello (Br), Williams-Cosworth. 14. Pastor Maldonado (Ven), Williams-Cosworth. 15. Paul di Resta (Gb), Force India-Cosworth. 16. zwei Runden zurück: Timo Glock (De), Virgin-Cosworth. 17. Jérôme d'Ambrosio (Be), Virgin-Cosworth. 18. Vitantonio Liuzzi (It), HRT-Cosworth. 19. drei Runden zurück: Daniel Ricciardo (Au), HRT-Cosworth. - 24 Fahrer gestartet, 19 klassiert. - Schnellste Runde: Alonso (41.) mit 1:34,908 (223,454 km/h).

Ausfälle. Kovalainen (3. Runde/24. Platz): Getriebe. Trulli (11./20.): Ölleck. Kobayashi (24./18.): Ölleck. Buemi (26./12.): Reifendefekt. Button (40./2.): Loses Vorderrad nach Boxenstopp.

Startaufstellung: 1 Webber 1:30,399 (234,599 km/h). 2 Vettel 0,032 Sekunden zurück. 3 Alonso 0,117. 4 Massa 0,725. 5 Button 1,499. 6 Di Resta 1,530. 7 Maldonado 1,534. 8 Kobayashi 1,729. 9 Rosberg 1,810. 10 Hamilton 1,977. - Nach dem zweiten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 11 Sutil. 12 Perez. 13 Schumacher. 14 Petrow. 15 Barrichello. 16 Heidfeld. 17 Kovalainen. - Nach dem ersten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 18 Alguersuari. 19 Buemi. 20 Glock. 21 Trulli. 22 D'Ambrosio. 23 Liuzzi. 24 Ricciardo. - 24 Fahrer im Training und fürs Rennen qualifiziert. - Tagesbestzeit: Webber im dritten Teil.

WM-Stand (9/19). Fahrer: 1. Vettel 204. 2. Webber 124. 3. Alonso 112. 4. Hamilton 109. 5. Button 109. 6. Massa 52. 7. Rosberg 40. 8. Heidfeld 34. 9. Petrow 31. 10. Schumacher 28. 11. Kobayashi 25. 12. Sutil 10. 13. Alguersuari 9. 14. Perez 8. 15. Buemi 8. 16. Barrichello 4. 17. Di Resta 2. - Teams: 1. Red Bull-Renault 328. 2. McLaren-Mercedes 218. 3. Ferrari 164. 4. Mercedes 68. 5. Lotus-Renault 65. 6. Sauber-Ferrari 33. 7. Toro Rosso-Ferrari 17. 8. Force India-Mercedes 12. 9. Williams-Cosworth 4.

Nächstes Rennen: Grand Prix von Deutschland in Nürburg am 24. Juli.

(fest/Si)

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