Alzheimerepidemie

Altenpflege: Bedarf wird sich bis 2050 verdreifachen

publiziert: Freitag, 20. Sep 2013 / 13:00 Uhr
Durch die steigende Lebenserwartung wird das traditionelle Pflegesystem viel mehr Unterstützung brauchen.
Durch die steigende Lebenserwartung wird das traditionelle Pflegesystem viel mehr Unterstützung brauchen.

London - Die Anzahl pflegebedürftiger älterer Menschen wird sich bis 2050 weltweit fast verdreifacht haben. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Alzheimer's Disease International gekommen.

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Derzeit brauchen 101 Millionen Menschen Pflege. Diese Zahl soll jedoch auf 277 Millionen ansteigen. Viele der Betroffenen leiden an Demenz. Die Wissenschaftler warnen laut BBC, dass es zu einer weltweiten Alzheimerepidemie kommen wird. Besonders stark betroffen werden Länder wie Indien und China sein. Aus diesem Grund müssen laut den Wissenschaftlern bereits Vorsorgemassnahmen getroffen werden.

Alzheimer gilt als die häufigste Ursache für eine Demenz. Zu den Symptomen gehören ein Verlust des Gedächtnisses sowie Schwierigkeiten in der Kommunikation und Argumentation. Mehr als 35 Millionen Menschen leiden derzeit laut der Weltgesundheitsorganisation weltweit an einer Demenz. Mehr als die Hälfte der Betroffenen lebt in einkommensschwachen Ländern oder Ländern mit mittleren Einkommen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass durch die steigende Lebenserwartung das traditionelle System der Pflege durch die eigene Familie viel mehr Unterstützung brauchen wird. Etwas mehr als ein Mensch von zehn über 60 Jahren braucht laut den Wissenschaftlern langfristig Pflege. Dazu gehört Unterstützung im Alltag wie Körperpflege, Essen, Anziehen und der Besuch der Toilette. Das kann für Familien zu einer grossen Belastung werden. Die Pflegenden geben in der Folge häufig ihre Berufstätigkeit auf.

Indien und China werden stark betroffen sein

Die Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz kostet derzeit weltweit jährlich mehr als 376 Milliarden Pfund, das entspricht rund 548 Milliarden Schweizer Franken. Einberechnet sind die Kosten für die medizinische Versorgung, Pflege und die Einkommenseinbussen. Studienautor Martin Prince vom King's College London's Institute of Psychiatry betonte, dass vor allem Länder wie Indien und China dringend mit der Planung für den Umgang mit dieser Epidemie beginnen müssten. «Die sozialen und ökonomischen Veränderungen in diesen Ländern werden unweigerlich dazu führen, dass die Familie weniger zur Pflege älterer Menschen beitragen kann. Der Rückgang der Fertilitätsraten bedeutet, dass die Menschen weniger Kinder haben werden. Besser ausgebildete Frauen werden eher einer Arbeit nachgehen und in einem geringeren Ausmass für die Pflege zur Verfügung stehen.» Zusätzlich wird laut dem Wissenschaftler die Migration jüngerer Menschen zwischen Ländern und vom Land in die Stadt mit sich bringen, dass viele ältere Menschen zurückbleiben.

Demenz verursacht weltweite Gesundheitskrise

Die Studie gibt eine Reihe von Empfehlungen. Dazu gehört, bezahlten und unbezahlten Pflegenden eine entsprechende finanzielle Entschädigung zu geben sowie die Qualität der Pflege in Einrichtungen und der Gemeinschaft zu überwachen. Ein Sprecher der Alzheimer's Society erklärte, dass Demenz heute die weltweit grösste Gesundheitskrise darstellt. «Diese Studie ist ein Signal für die Regierungen aufzuwachen und entsprechende Massnahmen zu setzen.» In Grossbritannien findet in diesem Jahr ein G8-Gipfel zum Thema Demenz statt. Er sei, so der Experte, eine entscheidende Chance, gemeinsame Strategien zu entwickeln.

(asp/pte)

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