«Weiterhin Tatort eines Verbrechens»

Am Terrordrama von Nairobi sind US-Staatsbürger beteiligt

publiziert: Dienstag, 24. Sep 2013 / 07:28 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 24. Sep 2013 / 17:59 Uhr
Das Geiseldrama im Einkaufszentrum in Nairobi hat ein Ende.
Das Geiseldrama im Einkaufszentrum in Nairobi hat ein Ende.

Nairobi - Die blutige Geiselnahme in einem Einkaufszentrum von Nairobi scheint zu Ende zu gehen. Hinter der Tat steckt offensichtlich eine international operierende Terrorbande. Die Nationalität einiger Täter löst Erstaunen aus.

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So sollen auf Seiten der islamistischen Geiselnehmer in Kenia mehrere US-Bürger und eine Britin kämpfen. Kenias Aussenministerin Amina Mohamed sagte am Dienstag, zu den Angreifern zählten "zwei oder drei" junge Amerikaner im Alter von etwa 18 und 19 Jahren.

Die international gesuchte britische Terroristin Samantha Lewthwaite soll zu den Drahtziehern gehören. Am dritten Tag des Terrordramas mit über 60 Toten teilte die kenianische Regierung mit, die Militäroperation stehe vor dem Abschluss.

Die US-Bürger in den Reihen der verantwortlichen Al-Shabaab-Islamisten seien somalischer oder arabischer Herkunft. "Aber sie lebten in den USA, in Minnesota und an einem anderen Ort", ergänzte die Ministerin in einem Interview des US-Senders PBS. Die Britin habe sich schon mehrmals an Terrorangriffen beteiligt. Dies beweise die globale Natur des Terrorismus.

Seit Tagen gab es Medienberichte, wonach die gesuchte Terroristin Lewthwaite zu den Drahtziehern zähle. Die zum Islam konvertierte 29-Jährige ist die Witwe eines der Selbstmordattentäter von London. Bei der Anschlagserie in der britischen Hauptstadt waren 2005 über 50 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden.

Die Al-Schabaab wies die Berichte zurück. "Wer die Angreifer als Amerikaner und Briten beschreibt, hat keine Ahnung, was in dem Westgate-Gebäude vor sich geht", sagten Sprecher der Gruppe zu Reuters. Sie stünden im Kontakt mit den Kämpfern im Einkaufszentrum.

Immer wieder Explosionen

Dort suchte das Militär am Dienstag laut unbestätigten Angaben nach verstecktem Sprengstoff. Gemäss Augenzeugen gab es immer wieder kleinere Explosionen. Medienberichten zufolge stürzte ein Teil des Daches ein.

Vertreter der Sicherheitskräfte erklärten, es gebe noch Gefechte mit "ein oder zwei" islamistischen Kämpfern. Die Angreifer hielten sich demnach in einem oberen Stockwerk des weitläufigen Gebäudekomplexes auf.

"Ich kann bestätigen, dass die Operation in ihrer letzten Phase ist", sagte Kenias Regierungssprecher Ezekiel Mutua am Nachmittag. Bereits in der Nacht hatte das Innenministerium mitgeteilt, die Lage unter Kontrolle zu haben: "Wir glauben, dass alle Geiseln frei sind."

Die offizielle Zahl der Toten wurde mit 62 beziffert. Berichten zufolge wurden Leichenhallen in Nairobi benachrichtigt, dass weitere Tote zu erwarten seien. Verletzt wurden bei der Attacke bis zu 200 Menschen, 63 weitere galten als vermisst.

Die Polizei nahm nach eigenen Angaben mehr als zehn Verdächtige fest. Die islamistische Shabaab-Miliz aus Somalia verlangte mit ihrer Tat unter anderem ein Ende des kenianischen Militäreinsatzes gegen sie in Somalia.

 

(fest/sda)

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