Amerika wurde zweimal besiedelt

publiziert: Freitag, 18. Jun 2010 / 19:10 Uhr

Tübingen - Der amerikanische Kontinent wurde in seiner Frühzeit in zwei verschiedenen Zeiten besiedelt. Zu diesem Schluss kommen deutsche, brasilianische und chilenische Forscher im Wissenschaftsmagazin «PLoS ONE».

Die frühesten menschlichen Skelettfunde unterscheiden sich deutlich vom Körperbau heutiger Ureinwohner.
Die frühesten menschlichen Skelettfunde unterscheiden sich deutlich vom Körperbau heutiger Ureinwohner.
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Schädelformen deuten auf zwei Wanderungen hin: «Unsere Modelle zeigen, dass es sehr wahrscheinlich zwei getrennte Einwanderungswellen gegeben hat», erklärt Studienautorin Katerina Harvati-Papatheodorou von der Universität Tübingen.

Die aktuelle Forschung zeigt, dass die Besiedlung Amerikas weit komplexer sein dürfte als bisher angenommen. Den wichtigste Hinweis dafür liefert die Tatsache, dass sich die frühesten menschlichen Skelettfunde deutlich vom Körperbau heutiger Ureinwohner unterscheiden.

«Die Unterschiede sind so gross, dass die frühesten Bewohner der Neuen Welt nur schwerlich direkte Vorfahren der heutigen Ureinwohner Amerikas sein können. Vielmehr dürfte eine weitere frühe Besiedlung mitgespielt haben», so die Archäologin.

Nun stimmten die Forscher erstmals die Schädelform der Skelettfunde mit Modellen der Geografie und der evolutionären Anpassung an das Klima bei sechs Szenarien der Besiedlung überein. «Wir versuchten, aus dieser Perspektive vorherzusagen, wie moderne Ureinwohner Amerikas aussehen müssten.

Urgeschichte hat noch viele Lücken

Als plausibelste Erklärung blieb dabei jene übrig, die von zwei Migrationswellen ausgeht, die nichts miteinander zu tun hatten», betont Harvati-Papatheorodou. Wann diese stattfanden, weiss man noch nicht. Sicher habe jedoch der letzte gemeinsame Ahn von frühen und heutigen Ureinwohner Amerikas ausserhalb des Kontinents gelebt.

Wie die frühe Besiedlung Amerikas vor sich gegangen ist, wird in der Wissenschaft noch immer viel diskutiert. Die gängige Erklärung geht von der Einwanderung der Ureinwohner am Ende der letzten Eiszeit zwischen 15.000 bis 11.500 Jahren aus. Damals gab es aufgrund des niedrigen Wasserstandes eine Landbrücke an der Bering-Strasse zwischen Alaska und Sibirien, über die Bewohner aus Ostasien gewandert sein dürften. Nach und nach hätten sie sich dann über den noch menschenleeren Doppelkontinent bis Feuerland ausgebreitet.

Immer wieder tauchen neue Details zur Besiedlung Amerikas auf, über die man insgesamt erst wenig sicher weiss. So haben US-Forscher erst im April dieses Jahres gezeigt, dass die letzte Eiszeit Nordamerika weit weniger abgekühlt hat als man zuvor vermutete. Die klimatischen Hürden für die ohnehin an Anpassung gewohnten ersten Einwanderer aus Asien seien somit nur gering gewesen.

(ht/pte)

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